Region
(gg). Die Landesregierung Sachsen-Anhalt buhlt scheinbar um ein
stärkeres Engagement des Vattenfall-Konzerns im zentraldeutschen
Bundesland. Wirtschaftsminister Rainer Haseloff aus Magdeburg
wurde in dieser Woche fordernd und knüpfte Bedingungen an
die geplante Verpressung von Lausitzer Kraftwerks-CO2 in ehemalige
Erdgaslagerstätten in der Altmark. In einem Fernsehinterview
sagte er, man wolle vor allem die Wertschöpfung vorher im
eigenen Land behalten. Vattenfall-Sprecher Peter Fromm relativierte
allerdings auf Nachfrage der Heimatzeitung: Unser Vertragspartner
ist Gaz de France, und wir gehen davon aus, dass die rund 100?000
Tonnen CO2, die ab Januar im rund dreijährigen Probebetrieb
in Schwarze Pumpe anfallen, in Sachsen-Anhalt auch verpresst werden!
Dafür arbeite der französische Partner an den nötigen
Genehmigungen. Bislang fallen nur geringe Mengen an, die indus-triell
verwertet werden. Verhandlungen über weit größere
Mengen für ein erstes Serienkraftwerk in Jänschwalde
würden erst ab 2020 beginnen, so Fromm, vorher plane man
keine Kraftwerksneubauten. Hintergrund der aktuellen Diskussion
um CO2-Lagerstätten sind Pläne der Mitteldeutschen Braunkohlegesellschaft
MiBrag, im mitteldeutschen Raum ebenfalls ein Kohlekraftwerk zu
bauen. Dafür sucht das Versorgungsunternehmen und mit ihm
die Landesregierung augenscheinlich finanzstarke Partner. Mehrere
Medien berichten außerdem, die MIBRAG stehe insgesamt zum
Verkauf. Demnach wollen sich die zwei amerikanischen Anteilseigner
möglichst schnell von ihren Anteilen trennen, weil der Ankauf
von Verschmutzungsrechten laut EU-Recht absehbar die Gewinne schmälert.
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