Cottbus
(MB). Am Dienstag, 4. November, 18 Uhr, präsentiert Henriette
von Preuschen, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Denkmalpflege
der BTU Cottbus, im IKMZ eine Publikation zum künstlerischen
Schaffen des Bildhauers Friedrich Press, der etwa 40 Kirchen-
und Altarräume zumeist in historischen Kirchen der DDR, aber
auch im Westen Deutschlands gestaltete. Darunter auch den Kirchenraum
der katholischen Kirche St. Maria Friedenskönigin in der
Adolf-Kolping-Straße.
Im Wintersemester 2006/2007 wurden die Arbeiten des Bildhauers
im Land Brandenburg von Studierenden der Master-Studiengänge
Bauen und Erhalten und Architektur erforscht und bewertet. Sieben
Studenten durchforsteten Gemeindearchive, befragten Pastoren und
Architekten, die Press Entwürfe von den 1960-er bis
in die 1980-er Jahre umsetzten. Die Ergebnisse waren so interessant,
dass gemeinsam mit dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege
und Archäologischen Landesmuseum, der Brandenburgischen Historischen
Kommission e.V. sowie Kunstwissenschaftlern und Theologen eine
umfangreiche Publikation entstand: Die Kirchenräume von Friedrich
Press irritieren bei erster Betrachtung - Den steingrauen Altarraum
in Ortrand beherrscht ein geborstenes Kreuz, aus dem scheinbar
rot das Blut rinnt, der Altar ist als geducktes Lamm gestaltet.
In St. Antonius in Großräschen scheint ein monumentales
Kruzifix aus einer in groben Balken geschichteten Wand heraus
auf den Betrachter zuzuschreiten. Der Innenraum der Cottbuser
Marienkirche wird von einer mächtigen Dornenkrone umspannt.
Zu Friedrich Press
Der Bildhauer Friedrich Press wurde 1904 in Ascheberg/Westfalen
geboren und starb 1990 in Dresden. Friedrich Press schuf Kirchengestaltungen
und Altarräume, viele davon in der ehemaligen DDR. Trotz
der schwierigen politischen Bedingungen hat er ein eigenständiges,
der abstrakten Kunst zugewandtes vre geschaffen, das auch
heute noch ebenso fasziniert wie polarisiert. Er setzte die neuen
Raumkonzepte der Evangelischen wie der Katholischen Kirche nach
dem Zweiten Weltkrieg um maßgeblich unterstützt
von einzelnen Architekten, Pastoren und Gemeindemitgliedern, die
Teile der künstlerischen Ausstattung ausführten.
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Zur Präsentation des Buches am Dienstag im IKMZ sind auch
die Cottbuser eingeladen. Ein Grußwort sprechen sowohl Prof.
Dr.-Ing. Matthias Koziol, als Vizepräsident der BTU Cottbus
als auch Prof. Dr. Detlef Karg, Brandenburgisches Landesamt für
Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum. Dazu gibts
Livemusik von Jazz-Relations und eine Einführung in das Buch
von Henriette von Preuschen
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