Cottbus
(gg). Es gibt ihn zweimal im Spreeauenpark Cottbus:
den Bergahorn, der in dieser Woche von der Schutzgemeinschaft
Deutscher Wald zum Baum des Jahres 2009 ausgerufen wurde. Zweimal
nur? Karola Komolka, die Parkchefin, ist selbst erstaunt: Natürlich
haben wir viel mehr Ahornbäume, aber es gibt ja schon in
unserem Park mindestens sechs, sieben verschiedene Arten - vom
Spitz- über den Streifen- bis zum Zuckerahorn, aus dem der
süße Saft gemacht wird. Dass sie ihren Bergahorn
finden konnte, verdankt sie Eberhard Rosenow, der als Senior-Gärtner
mit viel Erfahrung aus Forst- und Landschaftbau stundenweise im
Park hilft und dessen Artenkenntnisse goldwert sind. Die Bäume
im Spreeauenpark dürften jetzt circa 25 Jahre alt sein, ihre
Kronen ragen rund 8 bis 10 Meter in die Höhe und sie haben
damit den größten Teil ihres Lebens noch vor sich.
Bis zu 500 Jahre alt und 30 Meter hoch kann der Berg-ahorn werden,
der ursprünglich im Alpenraum zu Hause war, aber schon seit
vielen?Jahrhunderten auch in den mitteldeutschen Ebenen, wie hier
in der Lausitz, weit verbreitet ist.
Dass die spezielle Ahornart zum Baum des nächsten Jahres
wird, hat vielfältige Gründe: Beliebt ist das helle
Holz für den Möbelbau und in der Instrumentenherstellung.
Gitarren und Geigen sind nicht selten aus dem schönen Holz.
Über 20 Vogelarten nutzen seine Früchte als Nahrung.
Als Pinonierpflanze wächst er außerdem auch auf nährstoffarmen
Böden und sorgt mit seinem Laub für Lärmschutz
an Straßen.
Kinder kennen seine propellerartigen Früchte, weil man sie
im Frühling gern auf die Nase klebt. Sie zwirbeln wie kleine
Kreisel zur Erde
Nur die Autofahrer mögen den Bergahorn nicht besonders, weil
Läuse seinen süßen Saft schätzen und deren
Ausscheidungen eine klebrige Schicht auf dem Lack hinterlassen.
Auch
Fachleute müssen genau hinschauen, um die verschiedenen Ahornarten
zu unterscheiden. Das Blatt des Spitzahorn ist größer
als das des Bergahorns, erklärt Baumexperte Eberhard Rosenow
Parkchefin Karola Komolka. Mitunter mischen sich die Arten - dann
wirds noch schwieriger Fotos: Gabi Grube
Rechts:
Ein Erkennungsmerkmal des Bergahrorns sind seine spitz zueinander
stehenden Nasen. Bei anderen Ahornarten stehen sie
oftmals in einer Linie zueinander
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Am
Kreis der Klarheit unweit des Parkcafés steht
ein schönes Exemplar des Bergahorns. Seine herbstlichen Blätter
färben sich von außen nach innen gelb bis ocker
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