Spremberg
(ha). Schlechtes Wetter gibt es nicht für Angler,
heißt es, doch wenn es um Schulungen geht, um Anglerprüfungen,
Trainingslager, um aktive Vereinsarbeit, dann ist ein Vereinshaus
unverzichtbar. Doch das Vereinshaus des Kreisanglerverbandes Spremberg
e.V. zwischen Hammerlache und Spree, direkt gegenüber des
Bootshauses der SG Einheit Kanu, ist mehr als marode. Das war
seit der Übernahme des Gebäudes Anfang 2006 vom Anglerverein
1910 e.V. klar, der das Gebäude finanziell nicht mehr halten
konnte. Seitdem arbeitet eine extra gebildete Arbeitsgruppe daran,
die Voraussetzungen für eine umfassende Sanierung zu schaffen.
Doch trotz mündlicher Zusagen von Stadtverwaltung, mutmachender
Aufforderungen der ministeriellen Stelle, die für die Genehmigung
von Fördergeldern zuständig ist, vorgelegten Konzepten
und ersten Planungen ist bis heute kein Geld im Haushalt der Stadt
eingestellt - das mussten die Vereinsmitglieder in der letzten
Stadtverordnetenversammlung beim Beschluss des Nachtragshaushaltes
erneut zur Kenntnis nehmen. Das ist für uns genauso
unverständlich wie ein Schreiben der Stadt, in der erneut
ein schlüssiger Bewirtschaftungsplan gefordert wird,
erregt sich Eberhard Brünsch, der ebenfalls zur Arbeitsgruppe
gehört. Seit Jahren arbeiten wir ehrenamtlich in unserer
Freizeit daran, die geforderten Unterlagen zur Verfügung
zu stellen und dann kommt so eine unverständliche Reaktion.
Rund 2100 Euro fehlten nach Ansicht der Verwaltung jährlich
zur Kostendeckung. Missmut macht sich breit in der Runde, sarkastische
Witze fallen. Doch den Mut aufgeben wollen sie nicht, denn der
Bürgermeister sagte in der Stadtverordnetenversammlung zu,
den notwendigen Eigenanteil im Haushalt 2009 einzustellen. Wir
hoffen, dass diesmal die Verwaltung ihr Wort hält,
so Werner Plonka. Denn wie stehen wir als Abgeordnete vor
den Vereinsmitgliedern da, wenn ständig eine Ablehnung aus
fadenscheinigen Gründen ins Vereinshaus flattert?
Das Vorhaben ist ehrgeizig: Für die inzwischen 1800 Mitglieder
des Verbandes, die in 27 Vereinen - davon drei aus Sachsen, zwei
aus dem Raum Cottbus und der Rest aus dem Altkreis Spremberg -
organisiert sind, soll ein vielseitig zu nutzendes Anglerheim
entstehen. Neben den Schulungen und Traingsmöglichkeiten
wollen wir eine Traditionsstätte schaffen, der Casting-Sport
soll wieder etabliert werden und es soll ein Informationszentrum
für alle Mitglieder und interessierte Bürger sein,
so Silvio Trapp. Das Haus soll barrierefrei sein, denn auch
den Behindertensport wollen wir ermöglichen. Der hat
nach der ersten Behinderten-Weltmeisterschaft in Brandenburg einen
unvergleichlichen Vorschub erhalten. Die Lage mit der stillen
Hammerlache und fließender Spree ist ideal.
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Ralf-Reiner
Krause, 1. Vorsitzender des Kreisanglerverbandes, sowie Werner
Plonka, Eberhard Brünsch und Silvio Trapp (v.r.) wollen endlich
mit der dringend nötigen Sanierung des Vereinshauses an der
Hammerlache beginnen Foto:
J. Ha.
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