Walter
Böhm hat drei Jahrzehnte Plakate für das heutige Staatstheater
gestaltet. Spannende Botschaften zu vermitteln, war seine Profession.
Als Nachbar des neuen BLECHEN-CARRÉs, das ihm gut gefällt,
vermisst er im Moment Botschaften von dort. Die machen sich
zu wenig bekannt, findet er. Cottbus braucht viel Leben
in der Innenstadt; dafür sei das neue Kaufhaus wohl entstanden.
Und das hat Walter Böhm als Bewohner der Stadtpromenade beobachtet:
Die Leute kommen auch sonntags aus Senftenberg, Spremberg
und Forst hierher und wollen das neue Wunder sehen, wenigstens
erst einmal beim Schaufensterbummel. Aber was passiert: Sie müssen
sich an den gläsernen Haupttoren die Nasen platt drücken.
Das Center ist verschlossen. Die Menschen sind sehr enttäuscht,
denn sie sind das nicht gewöhnt. Durch die Spreegalerie können
sie jederzeit flanieren, und das ist auch richtig so in der Innenstadt.
Die Märkte weit draußen sollen ruhig schließen,
aber in unserem Cottbus, hier mitten im Herzen der Stadt, müssen
Besucher bummeln können und Schaufenster ansehen. Das ist
doch die beste Werbung, das war schon früher in der Sprem
und hier in der Stadtpromenade so und das gilt auch heute. Ich
habe es ja besonders am letzten sonnigen Sonntag erlebt. Im Carré
ist jeder einzelne Laden abschließbar. Ich verstehe gar
nicht, warum die Schaufensterstraße versperrt ist.
Und Walter Böhm fügt an: Die Stadt müsste natürlich
auch dafür sorgen, dass hier der Dreck vom wilden Nachtleben
am Wochenende weggeräumt wird. Sonst blamiert sich Cottbus.
Was meinen Sie: Übertreibt Walter Böhm? Gehen Sie noch
Schaufensterbummeln? Würden Sie es tun, wenn Sie wüssten,
dass Cafés und Bars einladen? Schreiben sie uns doch.
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Walter
Böhm
Das
neue Gesicht der Stadt präsentierte sich zumindest im ersten
Wochendrittel
bis
gestern in schönster Herbstsonne. BLECHEN-CARRÉ mit
historischer Einkaufs- und Fitness-Schule und Galeria-Kaufhof
sind zum sehens- und erlebenswerten City-Platz geworden.
Die Neugier der Cottbuser und Lausitzer auf das lange ersehnte
Paradies erfüllbarer Wünsche ist groß. Aber sonntags
sind Schaufensterbummel nur eingeschränkt möglich. Walter
Böhm,
stadtbekannter Plakatmacher,
bedauert das sehr. Foto: SAX
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