Cottbus
(gg). Vielleicht hätte Steffen Bretschneider Grund,
nicht wählen zu gehen. Der Schulleiter der Sandower Oberschule,
dem gerade noch vier Klassen und 13 Lehrer am Schmellwitzer Standort
geblieben sind, hat drei Jahre um seine Oberschule mit Vorbildcharakter
für Ganztagsprojekte im ganzen Land und mit enger Praxisbindung
zu Handwerk und Mittelstand gekämpft. Heute kann er an manchen
Wahlplakaten nicht ohne Zynismus vorbeigehen: Die, die jetzt
für ein breites Schulspektrum werben, haben genau das Gegenteil
bewirkt! Sein Projekt Bildungswerkstatt aus Kita,
Grund- und Oberschule - wieder eines mit Vorbildfunktion
- ist gestorben. Bretschneider ist sich sicher: In einigen
Jahren wird das vorbildhaft für das Flächenland Brandenburg
sein: ein Schulstandort - alle Altersstufen! Cottbus wird
nun anderen hinterherhinken. Wählen gehen wird er trotzdem,
seine Kreuze aber macht er nicht mehr bei SPD und Grünen:
Die Unabhängigen sind eine Alternative. Da geht´s
um Themen, nicht um Köpfe! Er hofft, dass es ihm Eltern
und Lehrer gleichtun.
|
Weil
er an die Zusagen der Politik geglaubt hat, schrieb Schulleiter
Steffen Bretschneider in sein Schulwerbeheft: Ab 2009 wieder
am sanierten Standort in Sandow. Daraus wurde nichts. Aber
Bretschneider kann seitdem unabhängige Politik von Parteienpolitik
unterscheiden
|