Eine
Fabrikhalle aus Beton, säuberlich eingezäunt, steht
am grünen Stadtrand. Wer angemeldet ist, wird nach Summton
und kurzem Wortwechsel per Sprechanlage eingelassen. Was in Cottbus
über und unter der Erde mit dem Strom, der Wärme und
dem Gas passiert, fließt hier zu Daten zusammen. Auch unsere
Visite in der Unterwelt der Sammelkollektoren war hier registriert
worden. Gerade blinkt ein Informationsfeld im Netzbild. Da
betritt ein Kollege das Bauwerk, kommentiert Torsten Rietschel.
Er ist der verantwortliche Leiter hier im Hirn aller Netze. Zwölf
Mitarbeiter überwachen im Drei-Schicht-System den energetischen
Puls der Stadt - tags, nachts, an Feiertagen, immer. Störungen,
sagt der Experte, spürt der Kunde kaum. Beim Strom
sind es Sekundenausfälle, dann sind Umschaltungen aktiv.
Die Netze der Stadtwerke sind auf höchstem Standard. Auch
die Rohre der bewährten Wärmeversorgung. Bei Arbeiten
an den Rohrleitungen der Wärmeversorgung stellte sich heraus,
dass die teilweise 40 Jahre alten Leitungen in einem technisch
gutem Zustand sind. Das hat mit guter Aufbereitung des Heißwassers
im geschlossenen System aus dem HKW zu tun, erläutert
Netzmeister Frank Nicklau. Neu verlegte Rohre führen in der
Isolierung Kontroll-Drähte. Ihr Betrieb wird damit vom Rechner
überwacht. Schon geringe Leckagemengen würden hier in
der Netzwarte auf einem der Bildschirme erkannt.
In begehbaren Sammelkanälen ist die Suche nach Leckstellen
kein Problem. In herkömmlichen Kanälen gehen die Fachleute
zum Beispiel mit Wärmekameras auf die Suche. Teils gibt es
dabei auch Kooperationen mit Spezialkräften der LWG.
Im Normalbetrieb aber herrscht eine freundliche, saubere Atmosphäre
im Stadtwerke-Betriebsteil unweit vom Heizkraftwerk. Tür
an Tür mit der Zentrale liegt eine der Umformstationen. Nein,
Ölgeruch und Fettlappen gibt es auch hier nicht. Sauber winden
sich bullige Rohrbündel umeinander, tauschen Primärwärme
von 120 Grad auf Sekundärwärme von jetzt etwa 80 Grad
im Vorlauf. So gerät das Medium in die Sandower Wohnungen
zwischen Spree und Branitzer Vorpark. Für dieses Gebiet ist
diese Umformstation zuständig. Die Anlagen haben ausreichend
Reserven: Das Heizkraftwerk in Ergänzung mit dem Kraftwerk
Jänschwalde garantiert, dass es in Cottbus immer warm ist,
versichert der Fachmann.
Starke Rechner überwachen in Schränken hinter Glastüren
das Wohlbefinden der beheizten Stadt. 24 Stunden lang. Ein beruhigendes
Gefühl.
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Techniker
Torsten Rietschel (l.), Leiter der Netzführung, an einem
der drei Kontrollpulte, hier mit Frank Kleinke, Schaltmeister
Strom. Rund um die Uhr sind diese Plätze besetzt
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