Cottbus
(bw). Die Tage werden kürzer, bis zur Wahl sind es nur
noch ein paar Wochen. Die Zeit geht schnell ins Land,
grübelt André Roßeck, der für die CDU einen
der Stühle im Stadtparlament besetzen will. Ach, warum?
- Ja, ich denke, es muss sich was ändern! Die Verwaltung
muss näher an das, was die Menschen wollen. Und außerdem
ist kritisieren immer einfach; mitmachen, und auch manchmal bisschen
quer, schon weniger.
Da ist es also raus. Dass die Verwaltung näher an die Belange
derer ran muss, die sie vertreten will, hat er selbst erlebt:
2004 wollte er sich selbstständig machen - und hat es auch
geschafft. Das Drumherum war aber kaum jemandem zuzumuten,
schimpft er. Ob es jetzt anders ist als damals, weiß er
nicht genau. Er vermutet nicht. Trotzdem, er verzagt nicht, engagiert
sich schon in der Stadtpolitik: im Jugendhilfeausschuss zum Beispiel.
Bodenständig ist André Roßeck, der einen Platz
vier auf der Kandidatenliste hat. Da, wo sich einst seine Kindheit
abspielte, ist jetzt ein Kinderspielplatz. Nach vierjähriger
Zeit in Uniform kam er zurück, und sein Block
war weg. Einfach weg.
Er blieb aber. Er hat sich viel beigebracht, um als selbstständiger
Reiseführer Gäste durch Cottbus, die Lausitz, die Region,
andere Großstädte und schöne Landschaften zu führen.
Natürlich, Tourismus soll weit mehr als bisher in Cottbus
Einzug halten, aber im Verbund mit anderen um uns herum, sonst
wirds nichts. Wozu wir neuerlich einen Tourismus-Verband
brauchen, weiß ich nicht... Hier trifft sichs
beim 29-Jährigen: Mitmachen und auch manchmal bisschen quer
sein.
Als Sprecher von 18 in- und ausländischen FCE-Fanclubs ist
er dicht im Kontakt zu Gleichaltrigen. Jugendarbeit hat ihn schon
immer interessiert. Ja, Wirtschaft natürlich auch. Als
Selbstständiger musst Du in größeren Zusammenhängen
denken, das war und ist nicht stark ausgeprägt im Rathaus.
Sandower Oberschule sage ich nur, ein Projekt des Jugendhilfe
e.V. zur Sozialarbeit und Jugendbetreuung sollte gekippt werden....
Da muss man doch abwägen, ob 50?000 Euro für einen Kindergarten
oder ein Schuldach nicht wichtiger sind, als Millionen für
einen Industriekomplex. Ja, ich weiß, Arbeitsplätze
kommt jetzt! André Roßeck hält inne und
wird nachdenklich.
Wir müssen dafür sorgen, dass die Leute hier bleiben
wollen, weil es hier schön ist, weil wir hier gebraucht werden.
Im Stadtparlament wird er einen langen Atem haben müssen.
Gleichgesinnte fand er vor Jahren - übrigens auch über
sein Engagement für die Fans des Lausitzer Bundesligisten
- zunächst in der Jungen Union. Das war irgendwie gut
für mich, sagt er.
In der Jungen Union wirkt er weiter mit. Etwa 2005 ist er der
CDU beigetreten. Wann genau, weiß ich gar nicht mehr.
Wir haben so viele Projekte gemacht, die Zeit geht schnell ...
Stimmt. Bis zur Kommunalwahl sind es, wie gesagt, nur noch wenige
Wochen. Und André Roßeck wird im Wahlkreis 5 (Süd)
für die Stadtteile Groß Gaglow, Gallinchen und Kiekebusch
antreten. Und natürlich für Sachsendorf,
stellt er im Hauseingang seines Blockes, Brechtstraße
27, stehend fest. Im Hauseingang des Blockes, den es nicht mehr
gibt. Die Zeit geht schnell...
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29.
September 2008 - Wir haben die WAHL
Gemeindevertretungen, Stadtverordnetenversammlungen und Kreistage
werden neu gewählt. In diesen Sommertagen entscheiden sich
Männer und Frauen, für solche Gremien zu kandidieren.
Als Mitglieder von Parteien oder Vereinen, als Einzelkandidaten
oder parteilose Bürger auf Listen von Parteien. Was bewegt
Menschen, solche Arbeit anzupacken, sich der Herausforderung und
Verantwortung zu stellen. Wir erleben einige von ihnen
Hier,
genau hier war die Wohnungstür, da mein Kinderzimmer...
André Roßeck kann das Haus, in dem er aufwuchs, niemandem
zeigen. Zuhause fühlt er sich trotzdem Foto: BeWe
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