Spree-Neiße.
Mit Jagd hat das hier überhaupt nichts zu tun! Das will der
Tierfreund aus Fehrow gleich klarstellen, und er hat es auch der
Polizei gesagt. Jagd ist das nicht!
Der Mann kann seine Empörung nicht verbergen und redet sich
erneut in Rage, während er die Bilder zeigt. Da liegen nebeneinander
mehrere Nutrias. Auf anderen Bildern schwimmen sie leblos im Graben.
Einige sehr jung. Auch ausgewachgsene. Alle tot.
Was ist geschehen? Der Mann, der seine Namen nicht veröffentlichen
will (Aber vor Gericht bin ich Zeuge, das ist klar. Hoffentlich.),
fährt häufig den Weg entlang, der vor Fehrow in Richtung
Maiberg abzweigt. Seit Jahren leben hier Nutrias. Wohl seit der
Wende, als Züchter ihre Bestände freiließen. Vermehrt
haben die sich kaum, das regeln der Fuchs und der Marderhund,
sagt der Naturbeobachter. Vergangene Woche Donnerstag aber fand
er gegen 19 Uhr ein Muttertier mit drei Jungen - alle tot. 500
Meter weiter noch zwei Junge, noch etwas weiter wieder zwei tote
Tiere. Der Mann war zornig, konnte nicht mal mehr schlafen. Ich
hab die dann richtig begraben. Und ich fragte mich immer:
Wer macht denn sowas?
Am Montag dieser Woche gegen 21 Uhr ein weiterer Fund an gleicher
Stelle. Zwei Tote Tiere, vier ganz junge, fehlten, wahrscheinlich
im Graben weggeschwemmt. Vermutlich sind die Nutrias mit einem
Luftgewehr aus Nahdistanz erschossen worden.
Der Fehrower stellt klar: Nutrias sind zwar fremd hier, aber sie
gelten als nicht jadgbar, sowieso nicht in dieser Weise. Muttertiere
haben immer Schutz, und auch Kadaver darf niemand rumliegen lassen.
Hoffentlich findet die Polizei den Täter, hofft
der Mann für den Schutz der Geschöpfe.
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Erschlagene
oder erschossene Nutrias - ein Muttertier mit drei Halbwüchsigen.
An mehreren Tagen aufeinander wurden bei Fehrow ganze Tierfamilien
umgebracht und liegen gelassen oder trieben im Wasser. Die Polizei
ermittelt Foto:
privat
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