Cottbus.
Krimizeit am Staatstheater. Zwar gabs Die Mausefalle
erst neulich ein paar Häuser weiter im Privattheater, aber
Agatha Christi (1890 - 1976), Mitglied im Orden des britischen
Empire, also für Leistung geadelt, scheint immer für
Erfolg zu garantieren.
Diesmal nicht. Bettina Jahnke produziert einen Langweiler, der
nur Beifall bekommt, weil am Ende doch eine völlig unerwartete
Wendung passiert. Dieser Überraschungs-Erfolg war der Christie
auch durch Überlänge nicht aus der Hand zu schlagen.
Hoffentlich halten sich alle Besucher an ihren Schwur, niemandem
zu erzählen, wer der Täter ist, sonst verlangen spätere
Besucher ihr Geld zurück.
Zum Stück gehören acht Personen, und es dauert geschlagene
20 Minuten, bis die sich auf der Bühne sortiert haben. Pascale
Arndtz (Ausstattung) hat ein englisches Spießer-Zimmer aufgebaut,
in dem zwei junge Menschen ihre ersten Pensionsgäste erwarten.
Draußen tobt ein Schneesturm, drinnen ist es nur mäßig
warm, und eigenartige Typen reden sich heiß. In London geschah
ein Mord. Einer hier im Haus hat damit zu tun. Wer?
Ist es die ängstliche Hausfrau Mollie (Johanna-Julia Spitzer)
oder ihr Mann Giles (Gunnar Golkowski)? Natürlich machen
sich beide verdächtig. Mehr noch Christopher (gestisch schön
überzogen von Jan Hasenfuß). Auch der alte Mr. Paravicini
(schrullig und mit knarrendem Dialekt Thomas Harms) macht sich
verdächtig. In weiteren Rollen Erika Kerner, Hans-Peter Jantzen,
Serena Gruß und als langatmiger Kommissar Oliver Seidel.
Die Falle schnappt viel zu spät. Eine Kinolänge, 90
Minuten, muss reichen für sowas. Allerhöchstens zwei
Stunden. Zweieinhalb schleppt sichs. J.H.
|
Einfallslos
wie diese Lageskizze
bleibt der ganze Abend
|