Cottbus.
Andreas Schöbel, Jahrgang 64, ist ein ganz Bodenständiger.
Obwohl er sich auch rumgetrieben hat. Bei BuS Welzow gelernt,
dann Armee, später Lehrmeister und Fahrlehrer,1989 in Perm
an der Erdgastrasse. Die haben uns D-Mark gezahlt am Ural
und wir hatten keine Ahnung, was zuhause läuft, erinnert
er sich an die Zeit der Währungsunion.
Als er damals aus Cottbus abreiste, hatte sein Vater in der Branitzer
Siedlung gerade eine Polsterei eröffnet. Die Leute
standen Schlange mit ihren Zeltplanen und Schulranzen. Das
waren die letzten DDR-Monate. Schöbel Junior kam zurück
in die Tiefbauschiene, war Vorarbeiter und später
mit dem Betriebswirt in der Tasche und als Fahrlehrer aller Klassen
bei einem Bildungsträger tätig. Seit Januar betreibt
er seine eigene AKADEMIE für Transport und Verkehr.
Das läuft ganz gut, schätzt er ein. Sein
Unternehmen ist ein Zimmer im Bürohaus im Norden, Blick in
die Kiefernwipfel der Nordparkstraße. Ich geh
in die Firmen oder unterrichte hier im Seminaraum, sagt
er und unterbricht das Gespräch laufend für Telefonate:
Entschuldigung! Achselzucken, etwas verlegen. Das
Geschäft...
Andreas Schöbel nennt sich den klassischen FDP-Wähler.
Nein, nein - nicht Lambsdorff oder Westerwelle. Er bezieht das
auf die engere Region. Mir gefallen die Konzepte für
Cottbus. Ich hab immer FDP gewählt. Mitglied
der Partei ist er 2006 geworden. Er hat sich um eine Kandidatur
zur Kommunalwahl beworben. Ich muss was tun. Ich will nicht
weg von Cottbus, lieber richtig mitmachen. Babyklappe, Schulklassenstärken,
Vorrang für ortsansässige Wirtschaft - das sind Themen,
die ihm zusagen. Letztes Jahr hat er als Berufener Bürger
schon mal im Wirtschaftsausschuss gesessen, das Regieren
probiert. Ich habe Riesenachtung vor Matthias Schulze (einer
der beiden FDP-Abgeordneten in der Stadtverordentenversammlung,
d.Red.); die Arbeit, die Fraktion, die Ausschüsse, die Versammlungen,
dann noch abends - das will bewältigt sein.
Trotzdem will der Verkehrsakademiker in die Politik. Es ärgert
ihn, wenn da so viel schief geht mit der schönen Sandower
Oberschule, die er selbst und auch schon seine Mutter besuchten.
Er sieht viel Bewährtes, das bewahrt werden kann. Die Verkehrsteilnehmerschulung
hat er schon wiederbelebt, richtig mit Schulungsstempeln wie früher
(siehe Test). Und damit Sport und Spaß nicht zu kurz kommen,
trainiert der Kanute das FDP-Drachenboot. Die Yellow Tigers.
Da probieren wir schon mal vor der Wahl das Siegen aus,
witzelt er.
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29.
September 2008 - Wir haben die WAHL
Gemeindevertretungen, Stadtverordnetenversammlungen und Kreistage
werden neu gewählt. In diesen Sommertagen entscheiden sich
Männer und Frauen, für solche Gremien zu kandidieren.
Als Mitglieder von Parteien oder Vereinen, als Einzelkandidaten
oder parteilose Bürger auf Listen von Parteien. Was bewegt
Menschen, solche Arbeit anzupacken, sich der Herausforderung und
Verantwortung zu stellen. Wir erleben einige von ihnen
Zwei aus
der Branitzer Siedlung wollen für Sandow und den Rest der
Stadt kandidieren: Andreas Schöbel (r.) und der FDP-Kreisvorsitzende
Jens Lipsdorf
Andreas
Schöbels Tagesgeschäft: Wissen vermitteln für Fahrsicherheit
und Spezialaufgaben im Straßentransport. Am
Image des Berufskraftfahrers will er formen helfen Fotos:
Hnr.
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