Forst
(gg). Die bisher größte Ansiedlungsinvestition,
und die auch noch im produzierenden Gewerbe, ist in Forst auf
den Weg gebracht. Die Münchner Precision Coating GmbH
baut ein Werk für moderne Glasbeschichtung im Gewerbegebiet
auf rund 40 000 Quadratmetern Grundstück. Das Neue: Die Gläser,
die hier für hochwertige Dünnschicht-Kollektoren veredelt
werden, sind mit rund sechs Quadratmetern Fläche größer
als alle bisher am Markt üblichen Formate und damit richtungsweisend
für die künftige Integration von Wärmekollektoren
in Gebäudefassaden, erklärt Geschäftsführer
Carsten Wagner. Für die Präsentation des Baukörpers
hatte er in dieser Woche die Architektin Susanne Muhr aus München
mit ins Forster Rathaus gebracht: Sie zeigte Entwürfe einer
Werkhalle mit 217 Metern Länge und 59 Meter Breite, auf deren
10 Meter hohem Dach Sonnenkollektoren 450 kW Leistung für
den eigenen Bedarf einfangen. Auch die Fassade wird mit Glas verkleidet,
die Südseite liefert noch einmal 125 kW. Im Innern der Halle
sorgt eine mittig längs angeordnete Brücke dafür,
dass Besuchergruppen die Produktion im Dreischichtbetrieb genau
beobachten können. Und mit Besuchern in dem weltweit einzigen
Werk, das Gläser dieser Größe beschichtet, rechnen
die Münchner. Rund 42 - 50 Arbeitskräfte aus dem elektronisch-technischen,
kaufmännischen und Vertriebsbereich werden bis zum Produktionsstart
im Januar eingestellt. Die ersten Bewerbungsschreiben - viele
wuchern mit Erfahrungen aus dem Werk in Tschernitz - sind bereits
eingegangen. Rund 2,3 Millionen Quadratmeter Gläser sollen
jährlich aus türkischen und chinesischen Glasrohstoffen
hergestellt werden, die in regionalen Solarglasbetrieben zwischen
Frankfurt und Sachsen zu Kollektoren weiter konfektioniert werden.
Angesichts der erfolgreichen Ansiedlungsgespräche herrschte
im Rathaus Freude auf beiden Seiten. Wir werden die Fakten
der LAGA-Bewerbung hinterher senden, sagte Bürgermeister
Jürgen Goldschmidt.
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So
sieht es aus - das Dünnschichtglas aus dem künftigen
Werk in Forst. Architektin Susanne Muhr, Investor und Geschäftsführer
Carsten Wagner, Bürgermeister Jürgen Goldschmidt und
Wilfried Lauterbach von der Zukunftsagentur Brandenburg (von links)
sind hochzufrieden mit der Standortwahl des Münchner Unternehmens.
Der Bau soll schon nächste Woche beginnen Foto:
Gabi Grube
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