Sein
Grab finden wir auf dem Cottbuser Nordfriedhof. Dort hielt er
sich auch zu Lebzeiten gern auf - als Gärtner und Zeichner
mit großem Interesse am Formenreichtum der Denkmale und
ansprechender Grüngestaltung, als Heimatforscher mit Wissen
um die Namen, die Stadtgeschichte sind. Heinrich Liersch wäre
letzten Sonntag 80 Jahre alt geworden. Er starb im August 2002,
nicht einmal ein Jahr nach seiner Auszeichnung mit der Ehrenmedaille
seiner Vaterstadt. Dem Wohl und Wehe von Cottbus war er engstens
verbunden; vielleicht lag dies wirklich im Blut, in der Prophezeiung
der Geburt. Heinrich Liersch war der letzte Spross des Liersch-Stammbaumes,
dem seit dem 18. Jahrhundert Persönlichkeiten angehörten,
die diese Stadt prägten - als Bürger, Forscher, Wissenschaftler,
Unternehmer, Ärzte, Freimaurer, Juristen und auch Regionalhistoriker.
Heinrich Liersch hat seine Berufe als Drucker, Gärtner und
Lehrer kombiniert mit zeichnerischer Begabung und Neigung zu Akribie.
Er zeichnete die Stadt in ihren traurigsten Tagen, als Trümmerfrauen
das Zentrum aufräumten und notierte später Haus für
Haus alles Wissenswerte, ehe Abrissbirnen das alte Cottbus in
der Kloster-, Burg- oder Neustädter Straße unwiederbringlich
schleiften. Seine Frau Dora, heute Vorsitzende des Heimatvereins,
hat nun in Fotos dokumentiert, was er detailgenau in Worte fasste,
und so blieb wenigstens in Bilderbogen im Cottbuser
Morgen bewahrt, was schnell verschwand, um Plattenbauten
Platz zu geben.
Zusammen mit seiner Frau hat Heinrich Liersch viele stadthistorische
Themen bearbeitet und in Zeitungen, Heimatkalendern oder Broschüren
und Büchern publiziert. So behält der alte Name guten
Klang.
|
Heinrich
Liersch mit seiner Frau Dora an seinem 70. Geburtstag im Mai 1998
Foto: CGA-Archiv / Fischer
1980
von Heinrich Liersch gezeichnet: alter Grabstein auf dem Nordfriedhof
|