Region.
Zunächst verfolgte der Künstlerstammtisch-Gast mit großer
Aufmerksamkeit das Spiel der vier jungen Fagottisten des Konservatoriums
Cottbus, die den Abend musikalisch einleiteten. Michael Zumpe,
Sänger, Dirigent, Pianist, Komponist und Projektmanager,
kam auch gleich zu seinem Hauptanliegen: Besonders dem Nachwuchs
muss große Aufmerksamkeit geschenkt werden, ob nun am Instrument,
oder beim Singen - Singen stärkt das Immunsystem, so
der Künstler. Und er berichtet von wissenschaftlichen Versuchen
mit Speichelproben vor und nach dem Chorgesang mit Mozartscher
Musik.
Überhaupt Mozart: Kaum betrat Michael Zumpe das Pressecafé
DoppelDeck, wurde er an seine legendäre Papageno-
Rolle in seiner Theaterzeit mit einem Zuruf aus dem Publikum erinnert.
Daneben stand er in den 14 Jahren auf der Cottbuser Schillerplatz-Bühne
auch in fast einem Dutzend anderen Kostümen im Pampenlicht
(Einmal hat mein Kostüm sogar Feuer gefangen, die Feuerwehrleute
haben zugeschaut und das Publikum war
begeistert ...).
Cottbus war mein erstes festes Engagement nach einer glücklichen
Kruzianer-Zeit in Dresden; hier bin ich gefordert worden und mit
Dieter Reuscher hatte ich einen Regisseur, der immer darauf Wert
legte, dass man nicht überfordert wurde, eine schöne
Zeit ... Michael Zumpe löste sich vom Theater, seinem
festen Spielbetrieb und widmete sich intensiv der Chorarbeit,
dem Dirigieren und in letzter Zeit auch der Komposition. Mit dem
Männerchor Ruhland gastierte er in den USA, in
Essen erhielt er einen Dirigenten-Sonderpreis, mit dem Pianisten
Robert Lillinger gibt er Liederabende, mit einem Projekt-Chor,
Laienmusikern und Studenten aus Dresden und Berlin führt
der Projektmanager Mozarts Requiem und die Zauberflöte
auf (hier wirkt er als Mozart und Papageno selbst mit), begleitet
von einem Genfer Gastorchester, und in der Musikhochschule Dresden
warten wöchentlich Studenten auf ihren Gesangslehrer Michael
Zumpe. Wie schafft man das eigentlich, will der Moderator wissen?
Musik ist für mich Leidenschaft und Wärme - sie
ist meine Sprache. Glaube, Liebe und Musik sind für mich
die wichtigsten Dinge im Leben, sie geben mir Kraft und Glück,
Singen macht gesund, sagt er mit großer Überzeugung,
greift zu mitgebrachten Notenblättern und ist schon beim
Verteilen für das gemeinsame Singen mit dem Publikum. Michael
Zumpe verabschiedet sich dann mit einem schmissigen Solo. Spätestens
jetzt sind alle Sympathien auf seiner Seite und die ersten Gäste
stehen am Tisch mit der Bitte um ein Autogramm vor dem Papageno
von Cottbus. B.W.
|
Nach
gemeinsamem Singen und einer Solo-Einlage des Sängers mit
eigener Begleitung wurde Michael Zumpe (re.) vom Publikum sogleich
um Autogramme gebeten. Auch diesen Wunsch erfüllte der Künstler
mit gewohnter Fröhlichkeit, viel Geduld und ganz persönlichen
Worten für jeden Besucher des DoppelDeck-Abends Foto:
BeWe
|