Cottbus
(gg). Die Brache an der Sandower Spree zwischen Jugendclub SandowKahn
und Carl-Blechen-Grundschule ist rund 9 000 Quadratmeter groß
und könnte bald zum größten öffentlichen
Garten der Stadt werden. Drei Studenten der BTU haben einen Plan:
Bis zum Sommer sollen breite Schilfstreifen die Fläche in
Räume teilen, dazwischen entsteht Platz für privat genutzte
Beete für Kräuter oder Blumen. Am Donnerstag stellten
Aline Boigk, Jana Marschner und Thomas Mierzwa die Idee in der
Gartensparte Fleißige Hand vor. Wir brauchen
vor allem die Sandower dazu, die Lust haben, vor der eigenen Haustür
ein Beet zu bewirtschaften, erklärt Thomas Mierzwa.
Auch für die anderen Arbeiten brauchen die Studenten Unterstützung:
Die Fläche muss gepflügt, der Boden vorbereitet und
Schilf gepflanzt werden. Der Zeitplan ist ehrgeizig: Anfang April
soll es losgehen, am 27. Juni soll das Projekt in einem kleinen
Bürgerfest eingeweiht werden.
Als Zwischennutzung soll der Gemeinschaftsgarten dazu anregen,
die Fläche für Begegnung, Spiel und Freizeit zu nutzen.
Die Studenten haben dafür die heimlichen Wege der Sandower
über die Fläche erkundet, sie durch die Schilfgürtel
sorgsam geteilt und Freiraum für Veranstaltungen gelassen.
Fördermittel erhoffen sich die Studenten aus der Landesstiftung
Aktion Natur und Umwelt, die aus Lottomitteln ökologische
Projekte im Land unterstützt. Von den in Aussicht stehenden
2500 Euro könnte das Schilf gekauft werden.
Weitere Sponsoren braucht es für Gartentechnik, Erde, Holz
und Gartengeräte - die Studenten sind für jede Hilfe
dankbar.
Erste Unterstützung besorgten schon Joachim Löbert und
Dieter Schulz von der AUB-Fraktion der Stadtverordnetenversammlung.
Gerade Löbert als Sandower und erklärter Gartenfreund
knüpft fruchtbare Kontakte zu Gartenbaufirmen und Technikverleihern.
Auch Dieter Schulz als Groß Gaglower findet das Beispiel
nachahmenswert: Wir haben im Süden auch Brachen, die
solch eine Nutzung brauchen könnten!
Die Idee ist so schön wie einfach: Jeder Sandower Bürger,
der möchte, kann sich sein Kräuterbeet pflegen und gestalten.
Die Studenten nehmen dafür jetzt die Anmeldungen an (Thomas
Mierzwa Telefon: 0172 - 3728565). Mit dabei sind bereits die Grundschüler
der benachbarten Schule und die Akteure des Jugendclubs. Jana
Marschner: Das ist auch der beste Garant, dass die Flächen
nicht mutwillig verwüstet werden - je mehr Leute sich verantwortlich
fühlen, desto besser! Zu einer Schilf- Pflanzaktion
wollen die Studenten demnächst aufrufen - dann ist der grüne
Anfang gemacht.
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Die BTU-Studenten
Thomas Mierzwa, Aline Boigk und Jana Marschner stellten in der
Gartensparte Fleißige Hand die Idee der Gemeinschaftsgartenfläche
in Sandow vor. Unten: Das Modell der Schilfgärten mit dazwischen
liegenden Hochbeeten
Fotos: Gabi Grube
Hintergrund:
Seit dem
Wintersemester 2007/2008 bearbeiten 44 Studenten des BTU-Lehrstuhls
Landschaftsplanung Begrünungsprojekte für 10 innerstädtische
Brachen in Cottbus. Darunter auch die ehemalige Parkplatzfläche
am Neustädter Platz, die Freifläche Bahnhofstraße
72/73 und eine Brache in der Franz-Mehring-Straße. Ab 1.
April darf mit Zwischennutzungsverträgen losgelegt werden,
am 27. Juni wird große Einweihung gefeiert.
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