Cottbus
(gg). Vor sechseinhalb Jahren verließ Stefan Fischer seine
Heimatstadt Cottbus, um von dem Chefredakteurstisch der GRÜNEN
Heimatzeitung zur Allgemeinen Zeitung nach Windhoek/Namibia zu
wechseln. Einmal im Jahr führt ihn seitdem die Internationale
Tourismusbörse wieder nach Deutschland. Von dort konnte er
in diesem März Rekordmeldungen in seine Redaktion auf der
südlichen Halbkugel mailen. Auch im DoppelDeck, zu Gast bei
seinen Cottbuser Freunden, berichtet er: So übel die
Lage ist: Durch die Krisensituationen in Kenia boomt der Tourismus
in Namibia! Zweistellige Zuwachsraten bei Reisenden aus
Europa sind die Folge. Das Übrige tut der Wechselkurs durch
den starken Euro: Fast 15 Namibia-Dollar kostet der zur Zeit.
Da baut sogar die renommierte Kempinski-Kette vier Hotels im Land
der vier Wüsten und millionen wilden Tiere, berichtet Stefan
Fischer.
Für die restliche Wirtschaft wirkt sich das ganz anders aus:
Die Afrika-Konferenz gab grünes Licht für liberale Handelsbeziehungen
mit Europa - doch daraus Wachstum zu machen, ist für das
einwohnerschwache Land noch schwer, die Angst vor Billigkonkurrenz
groß. Dafür setzt Namibia auf Atomkraft, betrieben
mit eigenem Uran und auf Windkraft - der erste Park ensteht an
der langen Pazifikküste. Stromausfälle wie in Südafrika
will man sich nicht leisten - das schon heute mit der Fußball-WM
2010 überforderte Land wird wohl ein Teil seiner Gäste
in Namibia unterbringen. Stefan Fischer beruhigt mit etwas Ironie:
Es wird eine WM?geben, aber eine afrikanische!
Auch politisch tut sich was in Windhoek: Die Regierungspartei
Swapo bekommt gerade eine ernstzunehmende Opposition und damit
auch die Journalisten vor der Wahl 2009 wieder Schreibfutter.
Gute Bedingungen für den leidenschaftlichen Zeitungsmenschen,
der sich heute wieder auf dem Weg ins spätsommerliche Afrika
befindet und ganz ohne Heimweh seinem Cottbus einen Gruß
aus dem Flieger zuwinkt.
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Begegnungen
mit Prominenz gibt es auch in der namibischen Wüste immer
mal. Hier bei einer Safari mit Konrad Schily (li.), Bundestagsabgeordneter
und Bruder des Ex-Innenministers Otto Schily
Foto: Stefan Fischer
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