Cottbus
(gg). Omas Rezepte- oder Poesiebuch oder einfach Opas Feldpost
- sie bergen viele sprachliche und praktische Schätze, die
junge Leute heute nicht mehr heben können, weil sie schlicht
die alte Schreibschrift nicht mehr lesen können. Der Cottbuser
Klaus-
Dieter Stellmacher, erstes regionales Mitglied im Bund für
Deutsche Schrift und Sprache, sieht hier seine Aufgabe und will
die alten Kurrent- und Sütterlinschriften jetzt wieder salonfähig
machen. Für die Leitung eines entsprechenden Kurses an der
Volkshochschule hat er schon einen Antrag gestellt, aber schon
heute sucht er Kontakt zu Freunden und Kennern der alten deutschen
Schreibschrift, um gemeinsam zu fachsimpeln oder an Übersetzungen
zu arbeiten.
Vorbild sind ihm Bundeskameraden aus Hamburg, die jetzt mit ihrem
öffentlichen Aufruf eine richtige kleine Begeisterungswelle
ausgelöst haben: In einem Zirkel haben hanseatische Senioren
in der Übersetzung alter Einträge aus Kirchen-, und
Schiffstagebüchern eine neue belebende Beschäftigung
gefunden. Hobby-Ahnenforscher finden mit Hilfe der Schriftkenner
leichter den Weg zu ihren Wurzeln. Das könnte auch hier Schule
machen, meint er. Schrift und Sprache als Einheit wieder
zu entdecken - das wäre ein schöner Neben-
effekt dieser Beschäftigung, schwärmt der Schriftexperte,
der beim Tag der Vereine in Hoyerswerda die ersten Verbündeten
gefunden hat.
Mitte März soll Stellmachers Homepage www.sütterlinstube.de
an den Start gehen. Schon jetzt ist das Hamburger Beispiel unter
www.suetterlinstube-hamburg.de nachzulesen.
Kontakt zu Klaus-Dieter Stellmacher finden Interessierte - egal
ob Schriftunkundige oder Sütterlin-Auskenner unter
Telefon
Cottbus 54 20 25.
Was
schrieb der Opa der Oma ins Poesiealbum? Klaus-Dieter Stellmacher
möchte
Interessierten
helfen, die Sütterlinschrift
neu zu entdecken, um damit
alte Schriftschätze zu heben
Foto: Gabi Grube
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