Die
drei neuen siebenten Klassen, die Schulleiter Harry Paulenz im
Herbst an der Paul-Werner-Oberschule begrüßen will,
werden wohl zuerst die Aula des Hauses kennenlernen und damit
das vielleicht sehenswertes Stück der Rekonstruktion zuerst
erleben.Der herrschaftliche Saal mit großen Bogenfenstern
zur Kreuzung bekommt gerade einen himmelblauen Deckenanstrich,
Stuck und Rosetten werden sorgsam veredelt. Doch bis es an die
Schönheitsreparaturen gehen konnte, war viel Grundlegendes
zu sanieren. Projektkoordinatorin Anita Sommer aus dem städtischen
Immobilienamt: Wir hatten Schwamm im Dachtragwerk - Traghölzer
mussten gewechselt, Mauerwerk ausgebessert werden - da war es
Maßarbeit möglichst viel vom Denkmal zu erhalten!
Das ist nicht nur in der Aula gelungen, auch das imposante Treppenhaus
wird behutsam rekonstruiert, Granitbrüstungen abgestrahlt,
das historische Geländer nach neuer Vorschrift ertüchtigt.
Neue Vorschriften überhaupt waren der Grund, warum Stadt
und Fördermittelgeber das Schulhaus 2006 leerzogen und die
4 Millionen-Investition in Angriff nahmen. Der Brandschutz forderte
einen zweiten Rettungsweg, der sich heute an der Südfassade
findet, die Flure werden Glastüren erhalten, die Feuer draußen
und Licht herein lassen. Schulleiter Harry Paulenz freut sich
für die 35 Lehrer und 320 Schüler, die aus dem Bildungszentrum
im Sommer hierher zurückziehen: Wir bekommen vier moderne
Fachkabinette, zwei Computerräume, zwei Werkräume für
den WAT-Unterricht und viel Platz für die AGs des Ganztagsangebots!
Doch sein ganzer Stolz entsteht im Erdgeschoss: Die Räume
dort bieten künftig Platz für das Wahlpflichtfach Darstellen
und Gestalten, das die Schule zu einem gefragten Lernort
auch für auswärtige Schüler macht. Schwarzlichttheater
wird möglich sein, einen Bühnenraum mit 100 Plätzen
wird zur Wiedereröffnung zu Schuljahres beginn eingeweiht.
Der gut erhaltene Eingangsbereich wartet auf seine Verglasung,
er wird Präsentationsraum der Schule. Im großzügig
ausgebauten Keller - mit nunmehr trockenen Mauern und wie im ganzen
Haus mit 1a-Sanitäranlagen - ist Platz für einen Keramik-Brennofen,
den Schulclub und einen Fitnessraum.
Aber eines ist den Bauleuten schon klar: Die Schüler werden
vor allem das Dachgeschoss lieben - neue Atelierfenster und Verschattungsanlagen
sorgen für Komfort in den farbig gestalteten Räumen.
Ein Lüftungssystem aus der Bauzeit konnte wieder in Funktion
gesetzt werden, die Schallschutzfenster in elegant blau-grauer
Farbgebung lassen den Straßenlärm draußen. Alle
271 im Haus wurden gewechselt. An der soliden Handwerksleistung
der regionalen Firmen hätte auch der Namensgeber der Schule
- seine Freude.
Am 16. Februar lädt die Schule von 9 bis 12 Uhr zum Tag
der offenen Tür, Blicke in die Baustelle sind möglich.
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Als
das Schulhaus an der Ecke August-Bebel-/Bahnhofstraße 1889
als Höhere Bürgerschule eröffnet wurde, lernten
hier 1.100 Schüler an einer der größten Schulen
Preußens. Zwei Jahre nach Sanierungsbeginn entfaltet der
prächtige denkmalgeschützte Bau wieder seine ganze Schönheit
und verblüffend: noch heute fügen sich Räume und
Nutzungsideen zu einem Zweckbau, der mehr als nur den Zweck erfüllt.
Die Schule atmet kreative Inspiration für alle, die an ihr
lernen werden
Das
Treppenhaus erhält eine neue Hoffassade und einen neuen Anstrich
- das wird in den nächsten Wochen geschehen
Bei
der Bemusterung der Dachräume: Jürgen Peter vom Schulverwaltungs-amt,
Architekt Björn Claussen, Schulleiter Harry Paulenz und Projektkoordinatorin
Anita Sommer aus dem Rathaus.
Fotos: Gabi Grube
Der
denkmalgeschützten
Aula wird der letzte Schliff gegeben.
Die hohen Räume
wirken beeindruckend und vermitteln Großzügigkeit,
die einer Schule gut steht
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