Cottbus.
Mit 29 gegen 19 Stimmen haben die Stadtverordneten am Mittwoch
für die aktuellen Schulentwicklungsplanungen gestimmt und
damit auch den Plan für die Schließung des Humboldt-Gymnasiums
auf den Weg gebracht. Die Mehrheiten verwunderten durchweg die
Beobachter: Während das bürgerliche Lager aus CDU/CSU
und FDP mit der Frauenliste für den Erhalt der Schule im
sozialen Brennpunkt Neuschmellwitz aussprachen und dafür
flammende Appelle an das Gremium hielten, stimmten SPD, Linke
und AUB für das Konzept, das das Ende der weiterführenden
Europaschule im Norden besiegelt. Eine von der FDP-Fraktion beantragte
namentliche Abstimmung verhinderte der Antrag auf geheime Abstimmung
der Linken.
Heftige Kritik gab es von Marianne Spring (Frauenliste) für
die Arbeit der Verwaltung, die noch bis Mittwoch an den Zahlengrundlagen
für das Konzept arbeitete und trotz rechnerischer Zuwächse
nicht von der Planung abrücken wollte. Steffen Picl (Linke)
schonte auch das staatliche Schulamt nicht: Es ist seiner
Verpflichtung zur Moderation des Prozesses nicht nachgekommen
- stattdessen verließ der zuständige Schulrat in der
entscheidenen Ausschusssitzung den Saal kommentarlos! Wolfgang
Neubert (SPD-Fraktion) stellte klar, dass die heute am Humboldt-Gymnasium
lernenden Schüler nicht betroffen seien - bis zu ihrem Abitur
bleibt die Schule arbeitsfähig.
Vom Abstimmungsergebnis enttäuscht ist die CDU-Fraktion.
Hagen Strese: Wir haben die höheren Zahlen mit dem
Schulamt noch diese Woche im Detail abgestimmt. Es blieb eine
politische Entscheidung gegen hochwertige und vielfältige
Bildung in unserer Stadt!
Formell muss allerdings für die Nichtaufnahme von 7. Klassen
im Februar erneut eine Beschlussvorlage eingereicht werden, ebenso
wie für die von vielen kritisierte Aufstockung an der Theodor-Fontane-Gesamtschule
auf vier bzw. fünf Klassenzüge. Mit Letzterem würden
zusätzlich die Weichen gegen die Sandower Oberschule gestellt.
Dann wird sich zeigen, ob sich die Abgeordneten im nächsten
Schritt auch an das beschlossene Konzept halten.
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Mit
der Stiftung von über einer Million Euro von Prof. Dr. Ulrich
L. Rohde (re.) wird erstmals an der Brandenburgischen Technischen
Universität eine privat finanzierte W3-Professur für
Hochfrequenznachrichtentechnik eingerichtet. Der Stifter und BTU-Präsident
Prof. Walther Ch. Zimmerli unterzeichnete den Vertrag anlässlich
des Neujahrsempfangs im IKMZ am Donnerstag. Prof. Rohde ist Miteigentümer
von Rohde und Schwarz, einer Unternehmensgruppe mit Hauptsitz
in München und seit November 2001 Gastprofessor und seit
April 2002 Honorarprofessor an der BTU. Zimmerli betonte den doppelten
Nutzen für die Uni: Diese Ergänzung zur staatlich
finanzierten Hochschule ist ein Ausweis unserer Leistungsfähigkeit.
Foto: Grube
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