Cottbus
(h). Den Stadtverordneten liegt in ihrer Januarsitzung der
Schulentwicklungsplan bis 2012 vor. Im Ausschuss für Bildung,
Schule, Sport und Kultur fand das dicke Papier diese Woche keine
Mehrheit.
Harsche Kritik übte wiederum Abgeordnete Marianne Spring
(Frauenliste): Cottbus rechnet sich arm an Schülern,
schimpfte sie. Während das Konzept von so wenig Schülern
ausgeht, dass ein Gymnasium geschlossen werden könnte, widerspricht
Spring diesem Streben energisch. Sie beruft sich auf viele Eltern,
die sich an sie wandten und kleine Klassenstärken fordern.
Zum anderen vermutet sie absichtliche Rechenfehler,
wenn Kinder aus den Förderschulen, aus der evangelischen
Grundschule Ströbitz und aus dem Sielower Witaj-Projekt als
zu vernachlässigend gar nicht erst erfasst werden.
Außerdem habe Cottbus bereits jetzt wegen seiner guten Angebote
in Spezialschulen (Sport, Steenbeck, Niedersorbische) 230 Schüler
von außerhalb. Die Tendenz könne steigend sein.
Direktoren äußerten sich gegen zu kleine Klassen. Lutz
Wegener vom Leichhardgymnasium: Ab 11. Klasse kommt es nur
noch auf den gesamten starken Jahrgang an. Sind zu wenig Schüler
da, kann kein breites Angebot vorgehalten werden. Weit her
holte der Direktor der einzigen Schule mit Japanisch-Angebot seine
Klassenstärkenargumente: Im High-Tech-Land in Fernost seien
Klassen 40 Schüler stark, und bei Pisa steht das Land auf
Platz 2.
Der Fachausschuss war vom Konzept nicht überzeugt und übte
zudem heftige Kritik am Schulamtsvertreter, der die Beratung mit
der Bemerkung verließ: Es ist alles gesagt, wir geben
vor Abgeordneten keine mündlichen Erklärungen mehr ab.
Reinhard Drogla, hier stellvertretend für seine SPD-Fraktionskollegin
Dr. Martina Münch anwesend, nannte die Diskussion teilweise
populistisch; man habe sich schließlich soeben mit
einem engen Doppelhaushalt mehrheitlich zu Sparsamkeit verpflichtet.
Gäste der Sitzung fragten sich laut, ob es sparsam
sei, eine erstklassig ausgestattete Schule wie das Humboldtgymnasium
stillzulegen.
Sparen sollten hingegen allmählich die Eltern. Cottbus bereitet
für acht Klassen (je zwei in Grundschulen, Oberschulen, Gesamtschulen
und Gymnasium) den Einsatz von Notebooks vor. Die Stadt würde
das eine halbe Million kosten; 1 000 Euro je Laptop müssten
die Eltern zahlen - ab Klasse drei.
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Sehr hilfreich
empfanden Bildungsausschuß- Vorsitzender Neubert (r.) und
Abgeordnete Marianne Spring (l.) das Bürgerforum in der DoppelPunkt-Reihe
im DoppelDeck. Ich hatte danach viele Anrufe und e-mails.
Die Eltern wünschen sich kleine Klassen und verstehen nicht,
dass an Schule gespart wird, wo wir doch sowieso zu wenig Kinder
haben, sagte Marianne Spring jetzt während der Ausschussberatung
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