Cottbus/Region
(ha). Die Wirtschaft erholt sich - das zeigen nicht nur
die Stadt- und Landkassen, die plötzlich über zusätzliche
Einnahmen verfügen können, sondern auch die Arbeitslosenzahlen.
Trotz leichtem Anstieg im Dezember, der saisonal bedingt ist,
wurde zum Jahresabschluss die niedrigste Arbeitslosenquote seit
elf Jahren ausgewiesen. Laut Arbeitsagentur gab es zum Jahreswechsel
gut 46?000 Südbrandenburger ohne Job, in Cottbus davon knapp
10?300.
Der Aufschwung zeigt sich jedoch in den verschiedenen Branchen
recht unterschiedlich und hat den Markt kräftig durchgewirbelt:
Vor allem die Landwirtschaft hat zugelegt. Seit Jahren brachliegende
Flächen wurden neu bestellt, Saisonarbeitskräfte sind
rar. Dabei hat ein großes Umdenken eingesetzt,
bemerkt Sven Mochmann, Bereichsleiter Cottbus in der Arbeitsagentur.
Es werden verstärkt deutsche Arbeiter eingestellt,
viele bleiben auch dabei, das ist neu. Dieser Trend wird sich
in diesem Jahr fortsetzen. Auch gab es im letzten Jahr keine Beschwerden
mehr von den Landwirten über die vermittelten Arbeitskräfte.
Das war lange nicht so. Vergleichende Zahlen gibt es nicht,
weil das Arbeitsamt die Stellenzahlen durch neue Instrumentarien
reeller ermittelt. Diese Qualitätsverbesserung auch
in der Zusammenarbeit mit den Unternehmern wollen wird weiter
verbessern, verspricht Reinhard Kröning, Geschäftsführer
Operativ des Amtes.
Besonders Cottbuser profitieren vom landwirtschaftlichen Aufschwung,
der sich im Pflanzenbau im Spreewald entwickelt, aber auch von
einigen Dienstleistungen wie den vielkritisierten Callcentern.
Hier erwarten wir einen weiteren Aufbau, so Reinhard
Kröning. Das gilt auch für die Branche der erneuerbaren
Energie. Zwar gibt es keine Ausbildungsberufe, die Nachfrage nach
typischen Produktionsarbeiten spreche aber eine deutliche Sprache,
so Sven Mochmann. Aber nicht in allen Branchen geht es aufwärts,
im Hoch- und Tiefbau wird eher ein Stellenabbau verzeichnet, Innengewerke
wie Elektro, Gas, Wasser sind dagegen stark im Kommen. Für
Cottbus sieht es außerdem im Gesundheits- und Sozialwesen
und im Gastgewerbe gut aus.
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