Cottbus
(gg). Man diskutiert in Schulfragen immer hart - auch wenn
Schule zu den sogenannten weichen Standortfaktoren
gehört. Die zu stärken gehöre mit zu den Hausaufgaben,
die die Stadt jetzt zu machen habe, mahnt Frauenliste-Fraktionschefin
Marianne Spring im Doppel:Punkt. Das müsse Hand in Hand gehen
mit der Entwicklung des Technologie- und Industrieparks, die jetzt
so hoffnungsvoll begonnen hat.
Seit 1991 sind in Cottbus bereits 28 Schulen geschlossen worden.
Immer gab es Emotionen dabei und in Fragen der Grundschule jetzt
auch gesicherte Existenzen - das Schülertal ist durch. Das
kommt jetzt unweigerlich bei den Oberschulen und Gymnasien an.
In der aktuellen Schulentwicklungsplanung ist deshalb die Schließung
des Humboldt-Gymnasiums als Vorschlag enthalten. Im Januar soll
darüber entschieden werden.
Wir müssen klar regeln, welche Zugangsbedingungen für
unsere Gymnasien gelten sollen - dann regeln sich auch Kapazitäten!,
fordert Bildungsausschussvorsitzender Wolfgang Neubert, selbst
Schulleiter an der Lausitzer Sportschule: Wir haben die
Zahlen verglichen: Nur 40 Prozent der Schüler bekommen von
der Grundschule die Empfehlung zum Gymnasium - aber 50 Prozent
wählen sie als weiterführende Schule! Die Landesgesetze
lassen diesen Freiraum und die Schulen nutzen ihn. Leidtragende
sind die Oberschulen. Damit sie nicht als Restschulen
verkommen, fordert Neubert eine gerechtere und ausgewogenere Zuweisung
an diese Schulen, von denen Cottbus zur Zeit noch drei hat. Hinter
der Sandower Oberschule allerdings steht ebenfalls das Fragezeichen
wie ein Damoklesschwert!
Warum das so sein müsse, wird später in der Publikumsrunde
gefragt, in Deutschland sei es überall nicht anders, dass
50 Prozent der Schüler zum Gymnasium gehen. Wie wolle man
eine künstliche Cottbuser Bremse künftig Eltern und
Schülern erklären?
Mehr Lehrer für kleinere Klassen - das würde, so sagt
Marianne Spring, auch die angespannte Lage bei den Lehrern entschärfen:
590 sind im Schulamtsbezirk Cottbus zuviel - ich kann mir
nicht vorstellen, dass es für alle in Brandenburg eine Ausweich-Beschäftigung
gibt - dann sollten wir sie doch zur Erhöhung der Qualität
einsetzen! Da gehts aber immer auch um Geld.
Wolfgang Neubert, der auch als Schulleiter selbst öfter unter
Zahlendruck gerät, nimmt trotzdem die Landespolitik in Schutz:
Selbst ein Bildungsminister muss sich in Finanzfragen im
Kabinett erst durchsetzen - das ist so leicht nicht!
Der Rückbau in Schmellwitz lässt das Humboldt-Gymnasinun
mehr und mehr in Randlage geraten. Die Wahrheit steht sogar schon
auf anderen Konzeptpapieren der Stadt, meint Neubert: In
der Gemeinwesenstudie ist der Abriss vorgesehen! Deshalb,
so erklärt er, komme es drauf an, dass gute Projekte der
Schule an zukunftsfähigen Standorten erhalten bleiben. Auch
die Forderungen des Landkreises müsse man verstehen: Da
wird an Schulgebäude in Cottbus in Millionenhöhe investiert
und dann hält sich Cottbus nicht an die Verabredungen. Auch
der Landkreis brauche Planungssicherheit!
Marianne Spring will trotzdem nicht aufgeben. Für einen Modellversuch
mit weniger Zügen und kleineren Klassen schreiben die Initiatoren
jetzt ans Bildungsministerium, dann soll auch eine Vorlage für
die Stadtverordneten präzisiert werden. Spring: Allerdings
bleibt weiter zu fordern, dass die Verwaltung Vorlagen mit verlässlichen
Zahlen erarbeitet - da bleiben bei mir erhebliche Zweifel!
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Zu Gast bei Gabi
Grube waren:
Links:
Marianne Spring, Frauenlis-te Cottbus: Cottbus rechnet sich,
was die Schüler angeht, arm. 230 in der Sek. I kommen aus
dem Landkreis in die Stadt zur Schule. Zuerst müssen wir
richtige Zahlen zu Grunde legen!
Rechts: Wolfgang Neubert, Bildungsausschussvorsitzender: Wir
müssen prüfen, was an den in Frage stehenden Schulen
an guten Projekten weitergeführt werden kann - an anderen
zukunftsfähigen Standorten!
Das
vorsichtige Fazit dieser Runde:
:
Das in Brandenburg eingeführte zweigliedrige Schulsys-tem
ist in Cottbus noch nicht lückenlos durchgesetzt. In der
Schulentwicklungsplanung drängt die Verwaltung auf den
Erhalt der Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe in Sandow
- noch ein Umstand, unter dem Oberschulen und Gymnasien leiden
: Cottbuser Stadtteile bestehen
ebenso wie die Umlandgemeinden auf ihren Schulen. Dafür
spricht die Bevölkerungszahl, die in Schmellwitz weit höher
liegt als in Peitz oder Burg - nicht vergleichbar sind allerdings
die Schulwege, die im Landkreis erheblich länger werden
würden.
Kommende Woche
reden wir über:
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Doppel:Punkt-Klöße:
Leckeres
mit Inhalt - der bunte Jahresabschluss mit Spreewaldkoch
Peter Franke sowie Torsten Karow & Freunden
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