Cottbus/Cape
Canaveral. Samstag gegen 22 Uhr herrscht wieder Hochspannung
im Fluid-Centrum der Cottbuser Universität - hier ist ein
Mini-Kontrollzentrum aufgebaut, wo der Start der Weltraumfähre
Atlantis verfolgt wird - nach Technikproblemen am Donnerstag soll
es heute soweit sein. An Bord ist das ISS-Forschungsmodul Columbus,
das bestückt ist mit zahlreichen Experimenten. Darunter auch
eins des BTU-Lehrstuhls Aerodynamik und Strömungslehre: Ein
Modell des Erdinneren. Untersucht werden sollen die Strömungen
in den verschiedenen Schichten zwischen Erdkruste und dem festen
Eisenkern, so dass zum Beispiel das Entstehen von Erdmagnetismus
besser verstanden werden kann. Vorausgegangen sind zahlreiche
Experimente unter anderem auch mit Parabel-Flügen, bei denen
bis zu 25 Sekunden Schwerelosigkeit herrscht.
Innerhalb von sechs Jahren wurde das Experiment zusammen mit mehreren
weiteren Forschungseinrichtungen in Potsdam, Frankreich und England
vorbereitet. Geplant ist, dass erste Daten am 3. Januar direkt
in Cottbus ankommen - das ist neu in der Raumfahrtgeschichte!
Innerhalb von drei Monaten fluten dann rund 700 Gigabyte
Daten an die BTU. Die Datenmenge steigt dann durch die Auswertung
auf bis zu vier Terrabyte an - die doppelte Kapazität des
gesamten BTU-Netzwerkes, das deshalb stark erweitert werden musste.
Im Juli 2008 wird die nur 40 Kilogramm schwere Kiste
zurück in Cottbus sein. Dann soll sie neu justiert und 2009
erneut ins All geschossen werden.
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