Forst-Sacro
(sp). Einstimmig beschloss der Ortsbeirat am Dienstag, die Klinger
Runde, ein Netzwerk von Dörfern, die sich gegen die
Abbaggerung wehren, zu unterstützen. Auch das Positionspapier
wird unterstützt (die GRÜNE Heimatzeitung berichtete).
Darin wird die Abhängigkeit zur Braunkohle hinterfragt und
fordert, neue Tagebaue auszuschließen. Heimat ist
nicht verhandelbar ist das Motto.
Und wer rechnet, so Ortsbürgermeister Jörg
Wagner-Boysen, kommt darauf, dass die drei geplanten nicht
ausreichen, um die Milliardeninvestition des neuen Kraftwerkes
in Jänschwalde zu speisen. Die Frage ist nur wann.
Fakten für Klarsicht
Gleichzeitig plädierte Boysen aber auch, die Fakten,
die in der Klinger Runde kursieren, zu untermauern.?Dort
habe ich viele Diagramme gesehen. Da ist viel Propaganda dabei,
die wach rütteln soll. Darum sollen im nächsten
Jahr Experten nach Sacro eingeladen werden, die von beiden Seiten
fundierte Informationen liefern.
Nach dem Vortrag des Ortsbürgermeisters wurde es im Saal,
gefüllt mit vielen besorgten Sacroern, still. Wir sind
uns doch alle einig, resümierte Heimatvereinsvorsitzender
Reinhard Natusch.?Vattenfall will als Konzern Profit machen.
Wir müssen etwas tun, um sie zu zwingen, über Alternativen
nachzudenken!.
Doch nach einer Denkpause kamen die Bürger dann doch ins
Gespräch. Jeder will doch günstigen Strom. Auf
diesem Positionspapier stehen jedoch nur Sprüche! Wie sollen
denn genau die Alternativen aussehen?, fragte ein Bürger.
Viele sahen auch nicht die Planungen bei Vattenfall, sondern die
Verhandlungen der Kohlebefürworter - Landesregierung
und Landrat Dieter Friese als erklärungsbedürftig an.
Im Anschluß gingen Listen für die Volksinitiative herum.
Erfahrung haben sie, die Sacroer im Kampf um ihr Dorf. Schon einmal,
vor der Wende, sollte der geplante Tagebau Forst Hauptfeld die
Idylle schlucken. Damals verzichtete die Laubag darauf. Jetzt
ist es fast wieder so weit. Dabei ist das nicht mehr zeitgemäß,
murmelt es aus der Runde.
|
|