Cottbus
(gg). Rund 250 Schüler hat die Astrid-Lindgren-Grundschule
in Schmellwitz, viele kommen aus der Umgebung des Nordrands, andere
von weiterher. Letzteres führt am frühen Morgen zwischen
7 und 7.30 Uhr regelmäßig zu einem Verkehrschaos vor
der Schule, wenn Eltern ihre Kinder mit dem Auto vorfahren und
dabei nicht immer die Regeln des Straßenverkehrs beachten.
Gerade die Eltern, denen die Sicherheit ihrer Kinder am
Herzen liegen sollte, verstoßen am heftigsten gegen alle
Regeln, prangert Jörg Schnapke als Vorsitzender des
Verkehrswacht Cottbus e.V.an. Am Montag hatte er deshalb Hans-Christian
Uhlig und Manfred Geissler vom Cottbuser Ordnungsamt sowie weitere
Elternsprecher zum Ortstermin geladen.
Ab 7.15 Uhr lässt sich das Treiben beobachten: Da wird direkt
unterm Parkverbotsschild geparkt, der Schulweg mit Autos zugestellt,
so, dass Kinder auf die Straße ausweichen müssen. Zwischen
ein- und ausfahrenden Autos in der Seitenstraße neben der
Schule hüpfen ABC-Schützen schutzsuchend von Lücke
zu Lücke zwischen den Fahrzeugen.
Da müsste baulich etwas geändert werden,
meint Hans-Christian Uhlig, der Gehweg brauche einen hohen Bordstein.
Die Elternsprecher regen auch Eigeninitiativen an: Die Schüler
selbst sollten eine AG gründen und mit Warnwesten die Sicherheit
regeln helfen! Da könnte auch das Ordnungsamt zur Anlaufphase
eine begleitende Ordnungkraft abstellen. Sonst ist aber besonderer
Personaleinsatz fürs Amt schwierig, erklärt Uhlig: Erst
wenn fünf gleichartige Unfälle an einer Stelle passiert
sind, können wir sie als Unfallhäufungsstelle einordnen
und damit weitere Maßnahmen rechtfertigen!
Fünf Unfälle? Die Eltern schütteln entsetzt den
Kopf.
Ein Parkplatz 100 Meter weiter wird größtenteils ignoriert,
auch das Schild der Tempo-30-Zone oft übersehen. In einer
nächsten Elternversammlung soll das Thema an die Klassenvertreter
weitergegeben werden. Die besorgten Eltern setzen auf die Einsicht
der Autofahrer und auf Eigeninitiative. Für den Gehwegausbau
wollen sie trotzdem einen Antrag ans Bauamt stellen. Das
braucht aber seine Zeit, dämpft Ordnungsamtschef Geissler,
solange müssen andere Ideen her.
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