Cottbus
(h). Die letzten Betonrinnen für Klärschlammtrocknung
vom Ende der 80er Jahre blieben schon Investruinen. Zum Himmel
stinkende Rieselfelder sind längst Vergangenheit. Wuchernd
hat sich die Natur der Flächen bemächtigt; jetzt holt
sie der Mensch in die Zivilisation zurück. Für
das, was uns die Kohle in Dissenchen, Schlichow und Lacoma nimmt,
gibts hier Ersatz, sagt Stadtverordneter Hans Pschuskel
(CDU). Die Spreewehrmühle, der Käthe-Kollwitz-Park mit
Rodelberg und Eislaufflächen, die Spreeauen bis Maiberg zum
Wandern - das alles will der Landwirt endlich wieder vitalisieren.
Begonnen wurde die Arbeit in Trägerschaft des NABU-Naturschutzvereins
Kolkwitz mit
1-Euro-Jobbern. Die haben richtig gut gearbeitet seit dem
15. September, lobt Harald Wilken, der diese Woche eine
NABU-Fachexkursion leitete. Große Flächen wurden gemäht
und beräumt, im Winter geht es an aufgeschossene Gehölze.
Haben wir hier Grund drin, kommen Schafstelze, Rebhuhn und
Feldlärche zurück in dieses Refugium, weiß
Wilken. Sandower und Schmellwitzer gesellen sich dazu im Paradies
vor der Haustür.
In sieben Abschnitten überarbeiten Landschaftsplaner zur
Zeit die Spreeauen von Kiekebusch bis Maiberg. Hagen Engelmann
befasst sich mit dem Gebiet um die Spreewehrmühle, an das
die ehemaligen Rieselfelder anschließen. Naturschutz und
Erholungsgebiet kommen hier gut zueinander, finden alle Experten.
Per Rad und bald per Kahn könnten die Cottbuser zu Tausenden
zum Spreewehr kommen. Inselpartys sind denkbar, Mühlenbesichtigungen
sowieso. Allerdings: Ein paar Mittel müsse die Stadt lockermachen
dafür, fordert Bauer Pschuskel.
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Nahezu
undurchdringliches Dickicht im Bereich der ehemaligen Rieselfelder
ist seit 15. Februar durch Beschäftigte einer Arbeitsmaßnahme
in Regie des Kolkwitzer Naturschutzvereins gelichtet worden. Hier
liegt die Erholungs-Zukunft der Sandower und Schmellwitzer, finden
Stadtverordneter Hans Pschuskel (CDU) und andere Landschaftspfleger
Fotos:
Hnr.
Die
letzten Wilden Rosen bringen Farbe auf die Insel an der Spreewehrmühle.
Künftig könnten hier viele Feste stattfinden, meinen
Mühlenverein und Landschaftspfleger
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