Forst
(h). Die Stadt der Rosen und Radfahrer punktet seit zwei Jahren
mit dem dritten R: Reiter. Deutschlandweit haben Springturniere
im Zementoval die alte Tuchstadt in die positiven Schlagzeilen
gebracht. Fachübergreifende Ideen und Toleranz zwischen Reitern
und ruhmgewohnten Bahnradsportlern prägen den Elan, mit dem
Sportler, regionale Wirtschaft und Stadtverwaltung hier einer
Vision nachjagen. Sie wollen schaffen, was im Reitsport ein S
mit hochgestellten Sternchen (etwa S***) formuliert: Höchste
Klasse.
Gestern war Besuch auf der belebten Sport-Baustelle. Dr.Peter
Danckert, Präsident des Landesverbandes Pferdesport Berlin-Brandenburg
e.V., zugleich Vositzender des Sportausschusses des Deutschen
Bundestages, sah sich die Situation an. Er lobte den weitläufigen
Sportpark, der hier entsteht, denn etwas weiter geschaut, gehören
auch die Landesliga-Fußballer vom Forster Süden zum
Areal. Teile der Trainingsfläche haben die Reiter mit hohem
Aufwand zu einem erstklassigen Abreiteplatz gestaltet. Manager
Horst Stein: Der war unsere Schwachstelle bisheriger Turniere.
Wir haben den Boden 30 Zentimeter tief durchsieben lassen und
dann Gras angesät. Die Fläche ist gut angewachsen.
Jetzt wird im Gehölz geforstet, denn hier ist viel Kriegsschutt
vergraben worden. Jetzt entsteht ein Sportpark ohne Qualitätskompromnisse.
Weit sichbares Zeichen dafür ist der nahezu fertiggestellte
Regie- und Richterturm. Projektant Bernd Walter beschreibt: Er
ist aus Stahlbeton, von außen mit Dämmung beschichtet,
denn wir haben hier in der Lausitz heiße Sommer. Beste
Arbeitsbedingungen werden die Experten finden, sportliche Spitzenleistungen
dürften dafür das Publikum erfreuen. Das schaut künftig
überdacht zu. Futuristische Plastikschalen sind dafür
von der Expo Hannover beschafft worden, erzählt Klaus Selling,
Fachbereichsleiter Zentrales Gebäude-Management der Stadtverwaltung,
der weit flexibler ist als der alberne Name seines Amtes. Es
gibt hier eine erstklassige Harmonie mit der Stadtverwaltung
lobt Dr. Hans-Jürgen Ridz-kowski, Vorsitzender der Landeskommission
für Pferdeleistungssport. Das ermutigt zum Nachdenken über
nächste Schritte. Der Blick richtet sich dabei auch nach
Polen. Die Reiter aus dem Lubusker Land sind ja ohnehin hier am
Start. Jetzt baut und bezahlt eine Firma aus Zary eine Brücke,
über die das Publikum zur Tribüne und durch das die
Reiter zum Parcours kommen. Auch ein grenzüberschreitendes
Kutschenturnier durch die Neiße ist im Gespräch. Dafür
soll der Drebkauer Fahrverein die Zügel halten. Dankert besuchte
ihn anschließend.
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Der Forster
Architekt Bernd Walter (rechts) erläutert dem Vorsitzenden
des Sportausschusses des Deutschen Bundestages Dr. Peter Danckert
die Baufortschritte am Rad- und Reitstadion
Wirkt schon
prächtig: Der neue Regie- und Richterturm im Forster Radstadion.
Daneben die neue Überdachtung aus futuristischen Plastik-Schalen.
Das sind Teile von der Expo Hannover, die Forst preisgünstig
erwerben konnte
Fotos: Hnr.
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