Cottbus
(GHZ). Vom Berliner Architekten Bernhard Sehring und mit finanziellen
Mitteln der Bürger der Stadt Cottbus errichtet, hob sich
1908 erstmals der Vorhang im schönsten sezessionistischen
Jugendstiltheater Europas, dem heutigen Großen Haus am Schillerplatz.
Insbesondere die gelungene Synthese aus Technik, Kunsthandwerk,
Malerei und Plastik zeichnet das in Deutschland einzigartige architektonische
Meisterwerk aus. Ein langes Jahrhundert hinterlässt Spuren
und so erlebt das denkmalgeschützte Theatergebäude bis
zum runden Geburtstag im Oktober 2008 große Veränderungen.
Nach vielen Monaten umfangreicher baulicher und restauratorischer
Arbeiten, in denen der Theaterbetrieb in verschiedenen anderen
Spielstätten in der Stadt Cottbus fortgesetzt wurde, können
die Besucher des Staatstheaters Cottbus am heutigen Sonnabend
ihr Theater wieder in Besitz nehmen.
Mit der Verbesserung des Brandschutzes, dem Einbau einer Teilklimatisierung
für ein angenehmeres Raumklima, einer komplett neuen Bestuhlung
und unter anderem standen Sicherheit und Komfort für die
Zuschauer im Mittelpunkt des Bauvorhabens. Eine sichtbare Veränderung
im 1. Rang sind in Anlehnung an den originalen Theaterbau von
1908 wiederhergestellte Logen.
Man muss sehr genau hinschauen, um Veränderungen zu
sehen, erklärt Matthias Günther, technischer Direktor.
Und genau das war die Kunst: Das denkmalgeschützte Haus sollte
trotz umfangreicher technischer Einbauten sein ursprüngliches
Aussehen behalten. Im Erdgeschossfoyer zeigen Fotos aus der Bauphase,
wie groß der Aufwand dafür war, damit am Ende nichts
zu sehen ist.
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Jeder der
nagelneuen kardinalsroten
620 Stühle ist heute Abend besetzt,
wenn sich der Vorhang im Großen Haus des Staatstheaters
nach 14-monatiger Bauzeit wieder hebt. Bis zuletzt wurden Kabel
geklemmt, Leisten geschraubt und Glühbirnen geschraubt, damit
alles perfekt ist
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