Region/Forst
(sp). Am Dienstag überschlugen sich die Fakten: Vattenfall
und Landesregierung machten klaren Tisch: Jänschwalde Nord,
Bagenz Ost und Spremberg Ost werden favorisiert. Das ist
der Beginn eines lang anhaltenden Dialoges und des rechtsstaatlichen
Planverfahrens, so der Landrat. Das Ergebnis ist offen.
Bürgermeister Jürgen Goldschmidt: Mit dieser Entscheidung
hat die Stadt Forst Planungssicherheit für die nächsten
Jahrzehnte, die auch dringend benötigt wird, um zum Beispiel
Entscheidungen über Investitionen treffen zu können.
Auch für die Einwohner der Stadt bietet dies nunmehr sicherere
Perspektiven!
Lange Planungen
Ein Planverfahren dauert, so zeigen Erfahrungen, bis zu 20 Jahre.
Im nächsten Jahr geht es bei Jänschwalde los. Kerkwitz,
Atterwasch und Grabkow, zusammen 900 Einwohner, sollen von der
Landkarte verschwinden. Damit steht die Zukunft der gesamten Gemeinde
Schenkendöbern auf der Kippe, da nicht einmal jetzt die Mindesteinwohnerzahl
von 5 000 Einwohnern erreicht wird.
Das es uns erwischt hat..., so Bürgermeister
Peter Jeschke mit erstickter Stimme das müssen wir
erst einmal verdauen. Wir wehren uns auf jeden Fall, werden aber
auch das Gespräch mit Vattenfall suchen. Wir setzen auch
auf die Solidarität.
2027 soll die erste Kohle aus dem neuen Tagebau kommen - zeitgleich
geht in Jänschwalde das neue Kraftwerk ans Netz. Die
Nähe zum neuen Kraftwerk war uns wichtig. Die neue Kohle
wird nur im Kraftwerk der neuen umweltfreundlichen Generation
verbrannt!, informiert Vattenfall-Vorstandssprecher Reinhardt
Hassa. Das Kraftwerk wird 40 Jahre arbeiten, der Tagebau schafft
es auf 20. Dann muss man sehen, darüber kann ich keine
Aussagen treffen, so Reinhardt Hassa.
Ab 2015 soll das Planungsverfahren für Spremberg Ost, fünf
Jahre später für Bagenz Ost starten, die um 2035/40
auch für 20 Jahre Kohle fördern könnten.
Müssen erstmal schauen, was wo wann genau passiert
und welche Forderungen wir gegen Vattenfall eröffnen,
beschwichtigt der Neuhausener Bürgermeister Dieter Perko.
Auch mit den beabsichtigten Verhandlungen des Sonderausschusses
Braunkohle geht es voran. Ab Montag geht es richtig mit
ersten Gesprächen im Wirtschaftsministerium los, kündigt
Landrat Dieter Friese an. Damit wollen wir den Landkreis
in der Umgebung der Tagebaue lebenswerter machen. Da ist noch
Nachholebedarf!
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Landrat
Dieter Friese, Vattenfall Mining-Vorstand Reinhardt Hassa und
der Bürgermeister von Schenkendöbern, Peter Jeschke
(v.r.n.l)
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