Cottbus.
Poetisch und rätselhaft können Texte südamerikanischer
Autoren sein. Pablo Neruda, García Marque oder Vargas Llosa
waren auch für den Cottbuser Grafiker und Maler Rudolf Sittner
(Foto) Inspiration. Er traf sie zuerst zwischen Buchdeckeln und
dann auch ihre Heimat bei Reisen nach Chile, Mexico oder auf die
Oster-inseln. Jetzt sind die bildgewordenen Eindrücke dieser
Amerikareisen im Heron-Buchhaus in einer Schau mit ca. 30 Arbeiten
zusehen, die auch immer die Formenkonsequenz des Grafikers erkennen
lassen. Anregend ist die Nähe zu den Büchern, denn Sittner
hat gestaltete Texte zu Stilmitteln seiner Bilder gemacht, zuweilen
erinnern sie an von Mönchen illustrierte farbige Bibeln der
Mittelalterzeit. Indianische Farben, Natursymbole und Mysterien
machen gespannt auf die Geschichten, die diesen Bildern zugrunde
liegen. Bei der Vernissage am Dienstag spürte Klaus Trende
mit dem Künstler diesen Spuren nach. Lautaro Valdes mit seiner
Gitarre fügte diesem Entrücken noch die musikalische
Farbe der Wehmut bei, die südamerikanischen Liedern innewohnt.
Hineinschauen lohnt sich, am Tisch mit der südamerikanischen
Literatur muss man dabei passender Weise vorbei. Schöne Fügung!
G.G.
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Rudolf
Sittner |