Cottbus
(h). Es konnte durchaus belustigen, aber es traf auch zu, was
Diana Prinzessin von Sachsen, Herzogin zu Sachsen, sich ausgedacht
hatte: Sie grüßte zu Beginn ihrer Laudatio, sich den
Wänden hinbeugend, Fürst Pückler in direkter Anrede.
Er schien mehr als sonst anwesend, der Fürst, weil Sigrid
Noack den Raum zu Pücklers Reisezielen im Orient per Studienaufenthalt
überbrückt und nun mit ihren Bildern, Radierungen und
Plastiken auch die Zeit verschmolzen hatte. Gleich neben den zierlichen
Meisterwerken Blechens bilden die großen Formate und wuchtigen
Striche zwar einen heftigen Kontrast, aber Pücklers Reisereich
fangen sie sehr wohl ein. Menschen und ein - hier wie da - bewegtes
Terrain sind diesmal Thema der zur Zeit außerordentlich
produktiven Künstlerin. Die stärkste Ausstrahlung erreichen
in Branitz ihre erzählerischen Radierungen und die launigen
Terrakotten Aus Mehemed Alis Reich (Titel des 1837
erschienenen Pückler-Buches).
In jene Zeit, die vor der Branitzer Periode lag, fiel auch
Pücklers Leidenschaft zu der abessinischen Prinzessin Machbuba.
Ihr hatte Hans Hütten ein Bläserquintett gewidmet, das
in orientalisch-volksmusikalischer Rhythmik viel Beifall fand.
Sigrid Noacks Arbeiten sind im Schloss bis 6. Januar 2008 zu sehen.
Durch Sponsorenhilfe entstand ein edler Katalog dazu.
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Mit Sigrid Noack (Mitte) bei ihren Bildern im Schloss Branitz:
Kulturministerin Prof. Johanna Wanka und der Cottbuser Park-heger
Prof. Helmut Rippl Foto: hnr.
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