Region
(JL). Der Tag des offenen Denkmals am 9. September thematisiert
dieses Jahr die Kirchengebäude. Dabei ist nicht in jeder
Kirche ein Cellarium (Vorratskeller) oder ein Laienrefektorium
(Speisesaal) zu bestaunen. In unserer Region stehen die vielen
Stadt- und Dorfkirchen im Mittelpunkt des Interesses.
Diese Orte des Gebets und der Begegnung sind in fast jeder Kommune
zu finden. Sie sind Zeugnisse unserer Herkunft und manifestieren
den abendländisch-christlichen Kulturkreis, dem wir entstammen.
Der wird jedoch im Zeitalter der Moderne nicht selten gesamtgesellschaftlich
ignoriert oder gar geleugnet.
Die
schwindende Zahl bekennender und aktiver Christen führte
in den letzten Jahrzehnten zu einem zunehmenden Leerstand von
Kirchengebäuden bzw. deren Umnutzung. Cottbus und der Spree-Neiße-Kreis
blieben von dieser Entwicklung nicht verschont, jedoch stehen
noch keine Kirchen leer.
Kirchengemeinden, Baudenkmalpfleger, Archäologen, Restauratoren
und Handwerker präsentieren nun gemeinsam Forschungsergebnisse
und Arbeitstechniken in fachkundigen Führungen. Somit soll
das Bewusstsein des kulturellen Erbes auch im sakralen Bereich
gestärkt werden. Da europäische und staatliche Förderungen
zum Erhalt der Denkmale nicht ausreichen, ist auch der Bürger
als aktiver Denkmalschützer gefragt und Spenden gern gesehen,
nicht nur in den Kirchen, sondern in allen offenen Denkmälern,
wo sich meist in ehrenamtlicher Tätigkeit Privatpersonen
und Vereine verantwortungsvoll um unser kulturelles Erbe kümmern.
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Die
Kirchen öffnen:
In der barocken Stadtkirche St. Nikolai in Forst führen
Mitglieder des Kirchbauvereins von 15 bis 20 Uhr durch das Gebäude,
in die Grüfte und auf den Turm.
Superintendent Michael Moogk öffnet die erst kürzlich
unter Denkmalschutz gestellte Christuskirche in Döbern
von 8.30 bis 19 Uhr. Hier kann eine von Moogk herausgegebene Zusammenstellung
der Lausitzer Kirchen erstanden werden.
In der Dorfkirche von Komptendorf ist ein erst 2005 entdecktes
mittelalterliches Wandgemälde zu bewundern. Von 12 bis 18
Uhr kann das Gebäude erlebt werden.
In Cottbus wird Samstag 18 Uhr die Eröffnungsveranstaltung
in der Schlosskirche stattfinden. Nach einem Grußwort des
Superintendenten Matthias Blume ist ein Fachvortrag von Peter
Berger zu hören.
Die Besichtigung der Kirchen von Willmersdorf, Döbbrick
und Sielow wird als Bustour angeboten. Am Sonntag ist um
12 und 15.30 Uhr Abfahrt an der Oberkirche/ Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße
in Cottbus.
Um 15 Uhr treffen sich Interessenten am Besucherzentrum Gutsökonomie
Branitz zu einer geführten Wanderung zum Thema Sakrale
Elemente im Schloss und Park Branitz. Führungen
gibt es außerdem in der: Oberkirche am Oberkirchplatz,
Klosterkirche am Klosterplatz, Kreuzkirche in der
Karlstraße, Lutherkirche in der Thiemstraße,
Kirche Kahren in der Kirchstraße, Kirche Madlow
in der Madlower Schulstraße jeweils um 12, 14 und 16 Uhr.
Durch die Kirche Groß Gaglow wird um 14, 15 und 16
Uhr geführt. In St. Maria Friedenskönigin in
der Alois-Kolping-Straße sind individuelle Führungen
möglich.
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