Cottbus
(h). Unter Cottbuser Kirchendächern ist viel Gemeinnütziges
erdacht worden - nicht erst in den Wendejahren vor 1990. Darüber
haben Dora Liersch und Dr. Christian Lehm vom Heimatverein geforscht
und die Anfänge des Vereinswesens gesucht.
Während in der Schweiz schon Ende des 18. Jahrhunderts das
Vereinswesen begann, findet sich in Cottbus erst 1832 ein Hilfsverein
zur Unterstützung armer Gymnasiasten, den Prediger Korn von
der Oberkirche gründete. 20 Jahre später ging
es dann richtig los, fanden die Chronisten. Der Schutz christlicher
Sitten bei Jünglingen oder auch evangelischen Mädchen
- natürlich getrennt - waren die Vereinsziele, aber auch
schon der Erhalt kirchlicher Bauten und die Beköstigung Bedürftiger.
Vergessen wir nicht, sagte Dr. Lehm, es herrschte
unglaubliche Armut damals in unserer Stadt.
Evangelische, katholische und auch jüdische Gruppierungen
schlossen sich daher nicht nur zu geselligen Zwecken, sondern
auch zur Förderung von Bildung und Gewerbe zusammen. Das
Thema verdient viel Aufmerksamkeit und enthält Anregung.
|
Dr. Christian
Lehm und Dora Liersch gestalteten den Treff der Heimatfreunde
|