Cottbus
(gg). Für 1,5 Millionen Euro hat die Stadt 327 Hektar auf
dem ehemaligen Flugplatz Nord gekauft. Mit großer Stimmenmehrheit
wurde das in nichtöffentlicher Sitzung der Stadtverordnetenversammlung
beschlossen. Im September werden alle Formalitäten erledigt
sein, ab Januar soll das Gelände vermarktet werden.
Eine fliegerische
Nachnutzung wird es nicht geben, sagt Oberbürgermeister Frank
Szymanski, dafür erleben die Träume von Industrieansiedlungen
einen Höhenflug. Frank Szymanski: Wir haben zwar 40
Gewerbeflächen in der Stadt, aber bislang konnten wir für
große Industriehallen im verarbeitenden und produzierenden
Gewerbe die richtigen Flächen nicht anbieten! Das Problem:
Für Industrieflächen gelten scharfe Anforderungen an
den Immissionsschutz. Zwischen 300 und 500 Metern Abstand müssen
zu benachbarter Bebauung eingehalten werden.
Das wird auch für die rund 100 Hektar Industriefläche
nördlich der heutigen Landebahn gelten. Alle Flächen
rundherum können nur als Gewerbeflächen vermarktet werden.
Für die Munitions- und Altlastenentsorgung plant die Stadt
weitere 3,5 Millionen Euro ein. In drei Schritten von Ost nach
West soll die Erschließung des Technologie und Industrieparks
(TIP) erfolgen. Zuletzt steht ein 100 Hektar großer Wald
- größtenteils auf Kolkwitzer Gemarkung zur Rohdung
an.
Wer die Vermarktung federführend in der Hand halten soll,
will die Stadtspitze im Herbst entscheiden. Infrage kommen
private Wirtschaftsförderprofis, die eng mit der Entwicklungsgesellschaft
Cottbus zusammenarbeiten, sagte Szymanski in dieser Woche.
Die EGC selbst soll bis zum Jahresende dafür entsprechend
personell und in der Struktur aufgestellt sein.
Anfragen von Solarfirmen, die große Flächen des TIP
mit Photovoltaikanlagen belegen wollen, gab es bereits, Aber,
so der OB, Das ist nicht unser Ziel. Wir orientieren uns
an den fünf Schwerpunktbranchen, die das Land für Cottbus
bestätigt hat - Energie- und Umweltforschung soll eine Rolle
spielen. Ein Kraftwerk bauen wir nicht, aber Anlagenteile könnten
hier entstehen.
Und daran wird er Erfolg zu messen sein: In den nächsten
fünf Jahren sollen mindestens 1000 Arbeitsplätze entstehen!
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Foto links: Rot umrandet ist das
Entwick-lungsgebiet, von dem
sich (gelb umrandet) 100 Hektar als Industriefläche eignen.
Blau umrandet sind die Teile, die Gewerbe aufnehmen sollen. Die
Pluspunkte des TIP:
Die Stadt plant eine Anbindung
an die neue Westumfahrung und über Kolkwitz an die Bundesstraße
zur Autobahn.
In nur einer Stunde
ist der entstehende Airport Berlin Brandenburg zu erreichen.
Im Oktober will die Stadt auf
der EXPO-Real im München
damit punkten
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