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„Klinger Runde“ macht Dampf gegen Tagebaue
Forster setzen Zeichen / Webseite als Forum

Forst (sp). Lautstarker Protest aus der Region: Aus Forst und Umgebung finden sich immer mehr Unterstützer für die „Klinger Runde“, die inzwischen auf 32 Personen angewachsen ist. In dieser Woche organisierten sie eine Fahrt zu einem Gespräch mit Landeswirtschaftsminister Ulrich Junghanns. „Wir wollen mit unseren Ortschildern auffallen und Solidarität zeigen. Außerdem sollen die Politiker wissen: Die nächste Wahl kommt bestimmt“, so Helmut Fleischhauer vor der Fahrt am Donnertstag.
Im Textilmuseum hängen sie zur Zeit, die alten Pläne der DDR. Auf dem Fleck „Forster Hauptfeld“ prangt: „Abbau 2016 - 2042“. Schienen die Planungen seit der Wende weit weg, sind sie nach der neuen Barunkohlestudie wieder in die Diskussion geraten. Die Stadt Forst möchte „Forst-Hauptfeld“ auf jeden Fall verhindern.
Besonders im Osten, in?Mulk-nitz, Eulo, Noßdorf und den Wiesengrund-Ortsteilen Gosda und Klinge regt sich Widerstand.
Seit einer Info-Veranstaltung mit der Grünen Liga am 11. Juni hat sich eine kleine Gruppe zusammengefunden, die nun „Klinger Runde“ genannt wird. Ganz vorn dabei sind der Bürgermeister von Wiesengrund, Egbert Piosik, und die Mulknitzer Mathias Geigk und Helmut Fleischauer.
„Wir wollen klar machen, dass alle betroffen sind - die Region wird veröden. Außerdem geht es nicht einfach um ‘Schutzgut’ sondern um Menschen, Seele, Charakter und Geschichte. Das kann man nicht alles verlegen“, meint Helmut Fleischhauer.
Erster sichtbarer Protest sind Plakate an den Ortsschildern. „Dazu mussten wir Genehmigungen einholen. Dies wollen wir auf die umliegenden Gemeinden erweitern, die direkt und indirekt betroffen sein werden“, kündigt Helmut Fleischhauer an.
Ein Forum bildet die seite www. mulknitz.com. „Die Seite ist ist eine Plattform für Mulknitzer und Freunde von Mulknitz.?Mit einem kleinen Redaktionsystem können sie diskutieren und eigene Texte und Bilder einstellen“, so Helmut Fleischhauer. Aber auch Geschichte und Chroniken und das Spiel „Klick den Bagger weg“ sind auf der informativen Seite zu finden.
„Wir haben 100 Personen pro Tag drauf“, ist Helmut Fleischhauer stolz. „Auch viele Klicks aus dem Netzwerk der brandenburgischen und sächsischen Landesregierung und Bundestag“. In Sacro ist man vorsichtiger und hofft auf ein eindeutiges Positionieren der Stadtverordneten im Herbst.?„Bei unserer letzen Sitzung haben jedenfalls CDU und SPD?unisono unsere Bedenken geteilt“, informiert Ortsbürgermeister Jörg Wagner-Boysen.

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