Region
(GHZ). Gut gefüllte Biergärten wie in Cottbus sind
deutschlandweit die Regel. Der Bierverkauf floriert wie lange
nicht. Bis Mai hat der Durchschnittsdeutsche schon sechs halbe
Liter mehr geschluckt als im Vorjahr. Das freut die Brauereien
und veranlasst sie, ihre längst fällige Preiserhöhung
zu verschieben. Wenn die Leute so fleißig trinken, rechnet
sich das Biergeschäft gerade noch. Doch auf die Dauer sind
Preisanstiege unvermeidlich - um bis zu 40 Prozent in den kommenden
vier Jahren, schätzt der Deutsche Brauer-Bund.
Schuld daran ist die Politik, die Raps für Biodiesel subventioniert
und damit den Bauern die Lust auf Gerste nimmt. Gerste, aus der
Malz - neben dem Hopfen wichtigster Bierrohstoff - gewonnen wird,
steigt dramatisch im Preis, weil kaum noch welche zu haben ist.
Aktuell fehlt in Deutschland der halbe Jahresbedarf an Gerste,
ist auch Fachblättern zu entnehmen. Die Brauereien müssen
hohe Einkaufspreise akzeptieren. Das können sie gerade so,
weil der Umsatz spektakulär hoch ist. Aber die Erfahrung
sagt, dass die Trinklust schwankt, dass sie modischen Trends unterworfen
ist. Wenn Mixgetränke wieder in sind in Discotheken,
wie vor drei, vier Jahren, sackt der Bierverbrauch in den Keller.
Die Gerste fehlt dann trotzdem und die Energierechnungen der Brauereien
bleiben auch extrem hoch.
Der belgische Riese Inbev mit Becks, Diebels, Hasseröder,
Franziskaner und Dinkelacker hat schon die Nerven verloren und
den Kasten Bier um 50 Cent bis einen Euro verteuert. In fünf
Jahren könnte dann ein Kasten Bier im Abholmarkt statt zehn
Euro 14 Euro kosten.
Erfreulich: In der Gastronomie hier in der Lausitz ist von den
Gerstemuffeln in der Landwirtschaft und den Geldsorgen in den
Brauereien noch wenig zu spüren. Das 0,3-Liter-Glas kostet
in den von dieser Zeitung getesteten Biergärten durchschnittlich
2 Euro. Und das ist der frische Trunk, frech serviert, auch wert.
Mehr zu den Erlebnissen in den beliebtesten Cottbuser Biergärten
in unserer Testauswertung im Kasten. Zum Wohle!
|
Das Bier schmeckt immer, aber...
wenn man genau hinguckt, gibt es doch
Unterschiede bei Service, Ambiente des Biergartens und Sorten-Auswahl.
Besonders in Citynähe steigt der Preis. Das aber sieht mancher
auch erst auf den zweiten Blick, denn ein kleines Bier hat hier
vielfach nur 0,25 Liter Inhalt statt sonst üblicher 0,3 Liter.
Vier Redakteure der GRÜNEN Heimatzeitung testeten eine Woche
lang quer durch die Biergärten der Stadt - vom Gartenlokal
bis zum feinen Hotel war alles dabei. Fazit: Das Bier schmeckt
immer. Gut auch, dass es solche Auswahl an verschiedenen Lokalen
gibt.
Oben die einzelnen Wertungen (absteigend Note 1 bis 5) für
unsere Kriterien
|