Spremberg
(GHZ). Die ökologisch gepriesene Herstellung von Methanol
aus Abfällen lässt sich nicht rentabel gestalten. Nachdem
sich jetzt die für Abfall mitgegebenen Preise halbierten
und der Methanolpreis noch heftiger eingebrochen ist, muss das
Sustec-Unternehmen das Sekundärrohstoff-Verwertungs-Zentrum
(SVZ) einstellen. 185 Arbeitsplätze sind betroffen. Eine
Transferfirma soll die Arbeitskräfte auffangen und bei Neuansiedlungen
im Industriepark Spreetal anbieten. Sustec selbst will mögliche
Ansiedlungen fördern - schon um im verbliebenen Geschäftsfeld
als Medienversorger die noch 85 Beschäftigten in Arbeit zu
halten.
Das SVZ war in Laubag-Zeiten aus dem alten Gaskombinat Schwarze
Pumpe heraus entwickelt und in die Selbständigkeit entlassen
worden. Zunächst führte der Weg aber in die Insolvenz.
Die Schweizer Sustec AG rettete den Standort mit der Absicht,
mittelfristig eine Gasproduktion auf Kohlestaubbasis zu entwickeln.
Dieses Ziel soll nun wieder in den Vordergrund rücken, weil
die Abfallbearbeitung, so die Erklärung der Geschäftsführung,
zu keiner Zeit Ertrag brachte. Jetzt soll auf eine Technologie
der Kohlevergasung zurückgegriffen werden, die DDR-Ingenieure
1984 entwickelt haben. Mit ihr könnte Methanol auch beim
derzeitigen Marktpreis mit Gewinn produziert werden. Die Umstellung
dauert allerdings mehr als ein Jahr. Das 85-Megawatt-Kraftwerk
wird unterdessen mit Erdgas befeuert.
Den Werksbegriff Schwarze Pumpe wollen die Betreiber
mit der Stilllegung des SVZ im August streichen, weil der belastet
sei.
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