Müschen
(GHZ). Am Sonntag, den 10. Juni weihen die Müschener mit
einem Festakt das restaurierte Kriegerdenkmal neu ein fast
auf den Tag genau 85 Jahre nach der ursprünglichen Einweihung,
die am 11. Juni 1922 stattfand. Um 9 Uhr beginnt in einem Zelt
vor dem Sportlerheim ein Gottesdienst mit Pfarrer Bernd Puhlmann.
Dem schließen sich eine Kranzniederlegung und die eigentliche
Zeremonie an. Nach den Feierlichkeiten spielt die Blaskapelle
zum Frühschoppen. Ich würde mich freuen, recht
viele Einwohner und Gäste begrüßen zu können,
lädt Ortsbürgermeister Heinz Budischin ein.
Für die Steinelemente besorgte Steinmetz- und Steinbildhauermeister
Andreas Kops den auch schon 1922 verwendeten Sandstein. Komplett
neu hergestellt wurde der Adler. Eingemauert wurde auch wieder
die mit einem zusätzlichen Dokument bestückte Originalflasche.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 28000 Euro.
Flaschenpost
85 Jahre zählen die ältesten Dokumente, die eng zusammengerollt
in einer Tonflasche mit der Aufschrift R. Gniel die
Zeiten im Müschener Kriegerdenkmal überdauert haben.
Da finden sich der Ablaufplan der Denkmalsweihe vom 11. Juni 1922
und ein Bericht über die an der Errichtung Beteiligten. Ende
der 1950er Jahre, als am Denkmal schon einmal gebaut wurde, kamen
weitere Urkunden hinzu. So ist in einem Text aus dem Juli 1959
zu lesen, dass in einer Zeit, in der Millionen friedliebender
Menschen der ganzen Welt sich für die Erhaltung des Friedens
einsetzen, die Gemeindevertretung beschlossen habe, das
bisherige Kriegerdenkmal in ein Mahnmal für den Frieden umzugestalten.
Passend dazu enthält die Flasche ein Plakat, auf dem Sportlerin
Bärbel Mayer, Deutsche Meisterin 1958 über 400 Metern,
die Schatten der Atomkriegsgefahr durch den Friedensvertrag gebannt
sieht.
Rückkehr in Stein
Am 10. Mai bestückte Ortsbürgermeister Heinz Budischin
das historische Gefäß und deponierte es im Denkmal,
bevor die vier Platten mit den insgesamt 51 Namen der in den beiden
Weltkriegen gefallenen und vermissten Müschener wieder eingesetzt
wurden. Assistiert haben ihm dabei Fritz Schulz, der gegenüber
wohnt und die Arbeiten vom Hof aus verfolgt hat, und Ortsbeiratsmitglied
Oliver Bramer. Schulz steuerte noch eine aktuelle Tageszeitung
bei, die ebenfalls eingemauert wurde.
Auch zukünftig soll das Denkmal eine Mahnung an alle sein,
sich mit ganzer Kraft für den Frieden einzusetzen, damit
keine Mutter mehr ihren Sohn beweint, wie es der Rat der
Gemeinde Müschen im Jahr 1959 formuliert hat.
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Der Müschener
Ortsbürgermeister Heinz Budischin bestückt die historische
Flasche mit einem neuen Dokument
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