Region
(GHZ). Die Wissenschaftler der BTU sind Hydrologen, Bodenphysiker
und Geologen und sie haben ein Experimentierfeld, das einzigartig
auf der Welt ist: Im Tagebau Welzow entstand auf einer rund sieben?Hektar
großen Fläche eine Landschaft wie nach der Eiszeit.
Beräumt von Bewuchs, umgegraben durch die Bergbaubagger als
wären Sie meterhohes vorzeitliches Eis. Mitten darin ein
See mit 50 Metern Durchmesser. Ideal, um zu erforschen,
wie vor 15 000 Jahren das Leben nach dem Eis zurückkam,
beschreibt Prof. Reinhard Hüttl, Leiter des neuen Sonderforschungsbereiches
das Spannende am Areal.
Dass das Gelände und die Ausrichtung der Untersuchung so
einzigartig ist, hat auch die deutsche Forschungsgemeinschaft
erkannt und rund 3 Jahre nach der ersten Antragstellung nun 5,5
Millionen Euro für das Forscherteam bewilligt. Das heißt:
15 neue wissenschaftliche Mitarbeiter, Doktoranden aus aller Welt,
werden in Cottbus künftig forschen. Die internationalen Fäden
spinnen sich bis in die Schweiz, denn die Uni in Zürich ist
Projektpartner ebenso wie die Uni in München.
Wir sind damit in der Championsleague der Forschung angekommen,
beschreibt Hüttl die wissenschaftliche Ehrung, die mit der
Bezuschlagung untrennbar verbunden ist. Es ist der erste und einzige
Sonderforschungsbereich Transregion (so heißt es, wenn auch
internationale Partner mitarbeiten), die in Brandenburg je eingerichtet
wurden. Was aber wollen die Forscher in dem auf 12 Jahre angelegten
Projekt erkunden?
Gemeinsam haben die Partner das Gelände für die bereits
laufenden Messungen präpariert: Bodensonden messen die Wasserströme,
Reflektoren auf einer wasserführenden Schicht registrieren
jede Veränderung an Boden und Feuchte. Wir wollen erkunden,
wie aus Niederschlägen Wasserläufe und Quellen entstehen
- wie sich langsam ein funktionierender Kreislauf einstellt aus
Vegetation, Wasser und Leben - es wird uns helfen, Voraussagen
für unsere Lausitzer Bergbaulandschaft noch sicherer zu treffen
oder Wasserbedarf für die Seenflutung genauer zu berechnen,
erklärt Hüttl, der mit dieser Forschung ein durchaus
regional brauchbares und praktisches Feld beackert.
Ganz im Sinne der künftigen unverwechselbaren wissenschaftlichen
Ausrichtung der BTU, die auch in der Lehre ihren?Niederschlag
findet. G.G.
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Eine Landschaft
wie auf dem Mond: Im Tagebau Welzow - am sogenannten Hühnerwasser
- erkundet die BTU jetzt mit Mitteln der deutschen Forschungsgemeinschaft,
wie sich der Kreislauf des Lebens auf Brachflächen entwickelt.
Die Erkenntnisse sollen modellhaften Charakter haben und später
auch auf Schweizer Gletschern und Lava-Kratern auf Hawaii überprüft
werden
Foto:
BTU
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