Cottbus
(bw). Die Ausführung neuer öffentlicher Anlagen
und Promenaden, sowie die Pflege der bereits vorhandenen, ist
zwar zunächst Sache der Gemeinde-Verwaltung, die in dem Stadthaushalts-Etat
hierfür aufgesetzten Mittel sind jedoch in der Regel so kärglich
bemessen, dass hierfür kaum das Notdürftigste geschehen
kann, schrieb am 18. April 1872 Bürgermeister Martini
in einem Aufruf zur Gründung eines Verschönerungsvereines
an 45 Cottbuser Bürger. Noch im gleichen Jahr wurde dieser
Verschönerungsverein Cottbus, wie es ihn in Frankfurt/Oder
und Forst beispielsweise schon gab, gegründet.
Erstmalig trat der Verein bereits ein Jahr später mit der
Gestaltung einer Schmuckanlage mit Kriegerdenkmal in der Puschkinpromenade
und durch Baumbepflanzungen auf dem Neustädter Platz 1877
in Erscheinung, wie überhaupt Vorschläge für Anpflanzungen
an Gestaltungsschwerpunkten zur bevorzugten Mitwirkung bei der
Stadtplanung gehörten.
1933 wurde der Verschönerungsverein aufgelöst, da private
Initiativen und die Einforderung von Mitsprache bei der nazionalsozialistischen
Stadtführung unerwünscht waren.
Nach dem 2. Weltkrieg wurden in einigen westdeutschen Städten
wieder Verschönerungsvereine reaktiviert. In der DDR waren
die NAW-Aktivitäten (Nationales Aufbau-Werk) maßgeblich
dem gleichen Ziel gewidmet: Die unentgeltliche Verschönerung
von städtischen Anlagen, Tierparks, Wohngebieten, von Kindergärten
und Jugendclubs im Ehrenamt durch die Bürger selbst.
Heute führen die Mitglieder des Fördervereins Kulturlandschaft
Niederlausitz e.V. die Aufgaben des Verschönerungsvereins
weiter. Sie möchten mehr Bürger der Stadt gewinnen,
sich für ein positives Stadtbild einzusetzen. Hier ist die
Mitwirkung aller per Fragebogen gefragt.
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Begleitend
zur Ausstellung liegt ein Fragebogen aus, in dem Besucher Meinungen
und Vorschläge zu brisanten Fragen der Stadtbildpflege in
Cottbus mitteilen können Foto:
BeWe
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