Cottbus (gg). Kunst hat immer auch mit Leidenschaft
zu tun. Dass die mehr als positiv aus Macher und Konsumenten ausstrahlen
kann, zeigten am Montag die Akteure der KUNST.FABRIK im Künstlerstammtisch
im Presse-Café DoppelDeck. Ines Schulz und Annette Lehmann-Westphal
als Frontfrauen des erfolgreichen Innopunkt-Projektes können
dabei nach fast 2 Jahren schon respektable Ergebnisse vorweisen.
Aus der Idee, Kunst und Wirtschaft zusammen zu bringen, entwickelte
sich für rund 50 mitwirkende Künstler und 20 beteiligte
Unternehmen schon ein lebendiges und fruchtbares Miteinander.
Rund ein Dutzend Termine erlebte die beliebte Veranstaltung Galerist
für einen Tag - am heutigen Sonnabend gibt es eine
weitere bei Topas-Datentechnik in der Karl-Marx-Straße.
Wir sind damit so gefragt, dass schon bis weit in 2008 Termine
gebucht werden, erklärt Projektverantwortliche Lehmann-Westphal.
Damit ist ein wesentlicher Punkt der mit 350 000 Euro geförderten
Idee Wirklichkeit geworden: Selbsttragende Bausteine für
eine bessere Verzahnung von Kunst und Wirtschaft zu schaffen.
Das im Wesentlichen aus Coaching- und Trainingsmaßnahmen
bestehende Angebot des Teams aus der Bahnhofstraße 24 bot
auch für viele Künstler in schweren Zeiten Anregungen:
Die meisten benötigen Hilfe dabei, wie sie aus ihrer
Kunst auch Geld für den Lebensunterhalt machen können,
erklärt Dipl.-Pädagogin Ines Schulz.
Das wird ihnen hier vermittelt und dazu kommt der rege Austausch,
die inspirative Nähe zu anderen Künstlern. Das führte
auch Malerin Annette Lehmann-Westphal an neue Horizonte. Die bodenständige
Ströbitzerin kann heute als Mitarbeiterin nicht nur profitieren,
sondern ihr Wissen auch an junge Künstler weitergeben.
Und wenn im September der zweijährige Förderzeitraum
ausläuft, gibt es bereits Ideen, wie es weitergehen soll.
Unsere nächsten Projekte werden enger an die Kinder
der Stadt rücken - wir wollen mit Schulen und Kitas Kooperationen
finden, so Ines Schulz. Und auch ein künstlerisch inspiriertes
Wegeleitsystem für unterschiedliche thematische Krebs-Spaziergänge
durch die Stadt steht auf dem Projektplan. Schulz: Wir freuen
uns, dass wir zu den Projekten gehören, die auch die Stadt
künftig fördern will!
Die Bildhauer, Musiker, Maler und Objektkünstler, die inzwischen
in der KUNST.FABRIK eine zweite kleine Heimat gefunden haben,
werden angetrieben durch den kreativen und unruhigen Motor, der
durch das Frauen-Duo und Dr. Dieter Thiel ein Perpetuum
mobile zu sein scheint.
Als sich am Abend am Presse-Café-Salonflügel aus Kneipenliedern
und leidenschaftlichem Chanson-Gesang ein gelöster Freistil-Ausklang
des Abends mit Künstlern und Gästen ergibt, bestätigt
sich das Erzählte vielfach: So ist es bei uns immer
- zwei, drei kommen zusammen und erkennen ganz neue Talente,
flüstert mit einem begeisterten Feuer in den Augen Ines Schulz:
Ich bin überzeugt, auf jeden Wirtschaftstopf passt
ein Kunstdeckel, wenn jeder bereit ist, an der Passform zu arbeiten!
|
Als Malerin
Anette Lehmann-Westphal
vor zwei Jahren zuletzt am
Künstlerstammtisch bei Gabi Grube zu Gast war, gab es die
KUNST.FABRIK mit Ines Schulz (vorn) noch nicht. Heute sind beide
Partner,
wenn es um die Verzahnung von
Kunst und Wirtschaft geht
Foto:
BeWe
|