Region
(bw). Schönhöhe, ein idyllisches Dorf in der Nähe
des Großsees bei Tauer, war in diesen Tagen Ort eines besonderen
Gedenkens: Aus Anlass des 65. Todestages wurde am Geburtshaus
des wendischen Volksdichters Fryco Rocha eine Gedenktafel feierlich
enthüllt.
Fryco Rocha, hier am 19. Januar 1863 geboren, war von 1891 bis
1915 Lehrer und Kantor in Tauer, danach in Klingmühl Hauptschullehrer
und später, von 1929 bis zum Jahresanfang 1933, Chefredakteur
der wendischen Zeitung Serbske casnik. Mit der Machtübernahme
durch die Nazionalsozialisten wurde nicht nur die Zeitung, sondern
auch die Pflege der Sprache, der Traditionen und des sorbischen
Brauchtums verboten.
Der Volksdichter Fryco Rocha hat zeitlebens mit großem Engagement
die wendische Sprache gepflegt und dichterisch verarbeitet. Ihm
zum Gedenken haben Harald Konzack, Geschäftsführer der
DOMOWINA gemeinsam mit Tony Köhler, Schüler der 11.
Klasse des Cottbuser Niedersorbischen Gymnasiums, im Beisein vieler
Ortsbewohner und Gäste das Wirken des hier Geborenen gewürdigt.
Sehr bewegt ergriff auch sein Enkel, Peter Friedrich Rocha, das
Wort: Ich bin sehr berührt über diese Ehrung.
Vor dreißig Jahren habe ich auch hier gestanden, bin den
Spuren meines Großvaters nachgegangen und habe einen Film
darüber gedreht. Heute sehe ich, dass sein Bemühen,
besonders die wendische Sprache zu pflegen und zu verbreiten,
wieder einen neuen Aufschwung hat.
Am 24. April 1942 starb Fryco Rocha in Klingmühl. Die von
Klaus Sehmisch aus Drehnow geschaffene Gedenktafel würdigt
sein Schaffen, sein Wirken für die wendische Sprache und
die niedersorbische Literatur und ehrt den Sohn von Schönhöhe,
einem kleinen Ort bei Tauer, in besonderer Weise.
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Peter Friedrich
Rocha, Enkel des in Schönhohe geborenen Lehrers, Kantors
und Volksdichters Fryco Rocha, erinnerte bei der feierlichen Enthüllung
einer Gedenktafel am Geburtshaus in sehr bewegenden Worten an
das Wirken seines Großvaters Foto:
BeWe
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