Forst
(h). Die Rosenstadt befindet sich im geeinten Europa in geografisch
vorteilhafter Lage und bringt aus ihrer Tradition ein glänzendes
Image mit. Das gibt Anlaß zu viel Selbstvertrauen, meint
Jürgen Goldschmidt (FDP), designierter Bürgermeister,
der am Freitag seine Ernennungsurkunde erhält und dann ab
6.Mai offizieller Amtsinhaber ist.
Seit seiner Wahl Mitte Februar war Goldschmidt unermüdlich
unterwegs, um zwei Investitionen vorzubereiten. In beiden
Fällen handelt es sich um Produktion, um Güter zum Anfassen,
umschreibt er die Vorhaben, über deren Details mit den Unternehmen
aus Holland und aus der Schweiz (dort jeweils 4000 bis 5000 Mitarbeiter)
Stillschweigen vereinbart ist. Das erste Unternehmen könnte
schon zu Jahresende die ersten von etwa 150 Mitarbeitern enstellen.
Das andere, für das aus anderer Quelle 500 Beschäftigte
beziffert werden, soll kurz danach starten. Vertragsunterzeichnungen
mit der Stadt sind für den 2. und 16. Mai vorgesehen.
Dass die Erfolgsaussichten für Industrieansiedlung endlich
gut sind, begründet Goldschmidt auch mit verschlechteter
Lage beim Nachbarn. Dort gibt es neue Gesetze, die im Ausland
als Hürden empfunden werden und die Lohnkosten steigen kräftig.
Auch in seiner bisherigen Position setzte Goldschmidt vor allem
auf privates Kapital, weniger auf Steuergelder. Im Umfeld
der Cottbuser Straße mit Kaufland sind 25 Millionen Euro
privates Kapital, begleitet von 3 Millionen Euro öffentlichen
Geldes investiert worden. Das ist eine gesunde Relation,
sagt der bisherige Baudezernent.
In seinem langjährigen Job haben sich nicht alle Hoffnungen
erfüllt, bedauert er. Der Stadtumbau hat nicht das nötige
Tempo erreicht. Über 800 Wohnungen sind zwar abgerissen,
aber 1?500 stehen leer. Auch die leerstehenden Tuchfabriken bleiben
ein Makel. Ich hätte gern die beiden Wohnungsgesellschaften
fusioniert, aber auf Seiten der Genossenschaft spielte die Bank
nicht mit wegen der hohen Neuschulden. Die Genossenschaft
hat 1 600 Wohnungen saniert, leider auch dort, wo sie heute gar
nicht gebraucht würden. Immerhin wird ab September
unsere wunderschöne Kirche grundsaniert, freut sich
Jürgen Goldschmidt.
Wirtschaftsförderung behält er sich als Chefsache vor.
Ansonsten sprüht er vor Optimismus: Die besten drei
Mitarbeiter aus der Verwaltung haben wir in die Führungsebene
geholt. Hervor-ragende Leute, die selbständig gestalten und
als stellvertretende Bürgermeister kompetent auftreten können,
lobt die neue Forster Nummer Eins.
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Ein befriedigendes
Konzept für die Marktplatzgestaltung gibt es noch nicht,
aber immerhin kann die Sanierung der wunderbaren Kirche mit Stadtbeteiligung
und Eigenanteil der Kirchengemeinde im September beginnen
Foto: Hnr.
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