Cottbus
(ha). Die Baugenehmigung für die erste Solarstromanlage im
Rahmen des Agenda 21-Projektes Sonnenstadt Cottbus I
ist erteilt: Alle drei Etagen der Regine-Hildebrandt-Grundschule
können mit Solarkollektoren ausgestattet werden. Der
Bau soll mit dem Schulferienstart im Sommer beginnen, so dass
wir den Unterricht nicht stören, gab Marek Borngräber,
geschäftsführender Gesellschafter der Borngräber
GmbH, den Zeitplan vor.
Allerdings ist bis dahin noch viel zu tun, denn erst vier von
nötigen sieben bis neun Anlegern sind gefunden, um das ehrgeizige
Projekt umsetzen zu können. Die Photovoltaikanlage
hat mehrere entscheidende Vorteile für die Geldanleger. Zum
einen wird jede Kilowattstunde mit 54,5 Cent vergütet, also
fünf Cent mehr als bei Dachanlagen, weil hier eine Fassade
beschattet wird, zum anderen entfällt die übergeordnete
Verwaltungsinstanz durch die Eigenständigkeit der Eigentümeranlage
und nicht zuletzt leisten die Anleger mit der Anlage einen wertvollen
pädagogischen Beitrag. Das haben bereits kleinere Anlagen
an der 2. Grundschule und an der Realschule in Kahren bewiesen.
Bedauerlich sei, so Marek Borngräber, dass die Stadt als
Eigentümer der Immobilie auch einen Anteil von zwei Prozent
der Stromvergütung haben will. Eigentlich hätte die
Stadt viel Geld für eine Beschattungsanlage der Räume
ausgeben müssen. Grund für den verlangten Anteil sei
aber der Kommunalaufsicht geschuldet, die auf jeden Cent bei Einnahmemöglichkeiten
achtet, erklärt Karin Kühl, Vorsitzende des Umweltausschusses.
Sie wolle aber noch einmal prüfen lassen, inwieweit die Stadt
den Anlegern entgegen kommen könne.
Die Anlage besteht aus 177 Modulen und leitet nach statistischen
Berechnungen 20 000 kWh pro Jahr. Das ergibt einen realistischen
Ertrag von 10 500 Euro pro Jahr. Damit hat sich die Anlage
nach etwa 13 Jahren amortisiert, wenn keine Kreditzinsen hinzukommen,
so Marek Borngräber.
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