Forst
(ha). Mit der Polizei und dem Ordnungsamt hatten diese Jugendlichen
schon öfters zu tun: Ihre Treffpunkte - auch mit Getränken
und Zigaretten, mit lauten Gesprächen und Zankereien - sind
ungeliebt und regen immer wieder die Bevölkerung auf. Warum
geht ihr nicht in die Jugendclubs?, werden sie gefagt. Weil
man uns dort nicht haben will. Wir passen nicht in die Gruppen.
Entweder sind wir schon zu alt, oder es kostet zu viel oder
es haben sich schon Cliquen gebildet, bekommt man als Antwort.
Die Verwaltung sieht genügend Angebot: Überhaupt
nicht! Wir wissen nicht, wo wir hingehen sollen. So
ist es tatsächlich. Es gibt viel zu wenig Möglichkeiten,
besonders für die Altersgruppe der 14- bis 18-Jährigen,
bestätigt Steffi Werner-Mank, ehrenamtliche Sozialarbeiterin
und Mit-Initiatorin des neuen Bronx e.V., der in Kürze seine
Arbeit aufnimmt. Ich gebe den Jugendlichen Tipps, aktiv
werden müssen sie allein. Denn sie müssen den Club wollen,
dann wird er auch angenommen. Als Unterkunft haben wir eine alte
Fabrik im Zentrum in Aussicht, das klappt zu 99 Prozent,
freut sich die engagierte Mutter von sechs Kindern. Meine
älteste Tochter ist genau in diesem Alter, und das Herumlungern
konnte ich nicht mit ansehen! Einen Fitnessraum, vielleicht
Billard, eine gemütliche Sitzecke, viel Fläche zum Sprayen,
so stellen sich die Jugendlichen ihren Club vor. Wir haben
jetzt schon riesige Resonanz, sagt Steffi Werner-Mank.
|
Während
die Stadtverwaltung die Meinung vertritt, in Forst gebe es genug
Möglichkeiten für die Jugendlichen, sehen das diese
hier und viele weitere Jugendlichen anders. Sie tref-fen sich
vor allem vor dem Kaufland und sind dort ebenso ungern gesehen
wie an anderen Plätzen. Ein neuer Verein will sich genau
dieser Jugendlichen annehmen und eine Alternative bieten. Im nächsten
Sozialausschuss darf sich der Verein vorstellen.
|