Lakoma/Cottbus
(ha). Die jüngsten Gerichtsurteile führen nun dazu,
dass alle 22 Teiche in Lakoma wieder mit Wasser gefüllt werden.
Eigentlich sollten bereits die ersten sechs Teiche trocken bleiben,
um das Areal für den Tagebau Cottbus-Nord vorzubereiten.
Das Umweltministerium muss das Areal nun aber erst ausgliedern,
um nicht gegen geltendes Recht zu verstoßen. "Wir hoffen,
dass dies bis Juni erledigt ist", gibt Thomas Hensel, Leiter
Recht bei Vattenfall, den Zeitrahmen vor. Allerdings sind nun
nicht mehr nur die geforderten Nachbesserungen ausschlaggebend
für den Zeitdruck, den der Energiekonzern zu spüren
bekommt, sondern auch natürlich Abläufe. Da die Teiche
nun wieder durch die Amphibien, insbesondere durch die Quappen
der Rotbauchunke besiedelt werden, darf das Wasser - nach Genehmigung
- nicht vor August abgelassen werden. "Die Teiche werden
jedoch nicht für die Fischaufzucht genutzt, so dass wir im
August sofort handeln können", erklärt Ingolf Arnold,
Leiter Geotechnik. "Mit der Umsiedlung von Rotbauchunken-Quappen
zu den neuen Teichen an der Spreeaue können wir trotzdem
fortfahren. Nur die Pflanzen dürfen in Lakoma nicht angetastet
werden. Deshalb haben wir Kontakt zu Boden- und Wasserverbänden
aufgenommen, die uns im Zuge der Flurbereinigung Röhricht
und andere Pflanzen zur Verfügung stellen."
Unterdessen fährt der Tagebau Cottbus-Nord unvermindert fort.
"Je nachdem, wieviel Kohle verstromt wird, reicht der Abstand
bis zum Hammergraben, abzüglich 50 Meter Sicherheitsabstand,
nur noch bis zum Herbst", grenzt Prof. Dr. Detlef Dähnert
den schmalen Planungszeitraum ein. Entsprechend angespannt ist
die Stimmung auch unter den Kumpeln. "Es ist wirklich nur
noch ein hauchdünner Abstand für einen Tagebau."
Ausführlich berichtet BB Radio 107.2 am Sonntag ab 11 Uhr.
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Immer dichter rückt der Tagebau an die
Lakomaer Teiche, die für den Betrieb des Kraftwerks Jänschwalde
weichen sollen
Foto: Gabi Grube
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