Cottbus
(bw). In diesen Tagen wird des 135. Geburtstages der sorbischen
Dichterin und Dramatikerin Marjana Domaskojc gedacht. In einer
überaus gut besuchten Veranstaltung der Stadt- und Regionalbibliothek
und des Sorbischen Künstlerbundes haben sich Schriftsteller,
Komponisten, Redakteure, deutsche und sorbische Kulturschaffende
der Lausitz und interessiertes Publikum zusammengefunden, um über
das Leben und Schaffen Marjana Domaskojcs zu würdigen.
Die Bewahrerin sorbischer Tradition und geschichtsbewusste, moderne
Frau, hatte es mit ihrem Engagement für sorbische Lebensweisen
und Kultur, geistiges Fortkommen und die Pflege einer Sprache,
die vor allem im dörflichen Milieu zuhause war, schwer, den
Lebensumständen ihrer Zeit zu gehorchen. Erst spät,
mit fast 50 Jahren, begann die Schriftstellerin ihr Werk, nach
der anstrengenden körperlichen Arbeit und mit dem Wollen,
erfrischend auf Körper und Geist zu wirken. Lyrische Gedichte
waren es, aber auch Skizzen und Reisebeschreibungen, Theaterstücke
und Zeitungsberichte, die die Künstlerin bekannt machten.
Ihr Leben war ebenso ungewöhnlich wie interessant.
Der musikalisch-literarische Abend mit Werkausschnitten der Dichterin,
Lesungen von Ingrid Hustetojc, Jurij Koch, Alfred Meskank, Klaus
Muche, Beno Budar, Christiana Lenka und Werner Meskank und Kompositionen
von Bernd Weinreich, Detlef Kobjela und Ulrich Pogoda, engagiert
und feinsinnig interpretiert vom Solocellisten des Staatstheaters
Cottbus, Frank Wiethaus, hat das anregende Wirken der Schriftstellerin
bis in die Jetzt-Zeit eindrucksvoll gezeigt.
Wir wollen auch mit solchen Veranstaltungen neue Rezipienten
für das Anliegen der sorbischen Kultur und Kunst gewinnen
und sind für die vielfältigen Aktivitäten dazu
in der Stadt Cottbus sehr dankbar, sagte Künstlerbund-Vorsitzender
Benedikt Dyrlich in seinen Eröffnungsworten. Dieser
Abend vereint sorbische und deutsche Künstler ebenso, wie
damit die Bemühungen unterstützt werden, einen regen
Ideen- und Gedankenaustausch zu fördern.
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Zur Marjana
Domaskojc-Ehrung in der Stadt- und Regionalbibliothek haben auch
Christiana Lenka, Benedikt Dyrlich und Werner Meskank (v.r.n.l.)
aus dem literarischen Schaffen der Dichterin gelesen Foto: BeWe
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