Drachhausen
(sp). Die malerische deutsch-sorbische Gemeinde ist kinderreich.
Eine Tatsache gegen den Trend: Zur Zeit gibt es im Dorf 70 Kinder
unter zwölf Jahren. Wir haben hier fruchtbaren Boden,
aber keinen Anlaufpunkt für die Kinder unterhalb des Schulalters,
beschreibt Andreas Kowal, als Sprecher der Elterninitiative im
Ort das Problem.
Im September letzten Jahres begannen Eltern über diesen Mangel
nachzudenken. Die Resonanz einer ersten Versammlung war
so stark, dass wir spontan begonnen haben, einen Spielplatz zu
bauen, erinnert sich der Elternsprecher. Dabei wurde alles
in Eigenregie auf die Beine gestellt und ausgeführt.
Die rund 40 engagierten Muttis und Vatis wurden in zwei Gruppen
geteilt: Die erste beschäftigte sich mit Organisation, Planung
und Finanzierung, die zweite Gruppe mit den handwerklichen Dingen.
Nach einem Jahr Projektierungsphase ging es im Oktober diesen
Jahres endlich los: Erd-aushub, Zaunbau, Bepflanzung, Sandbefüllung.
Bänke wurden gebaut und schließlich auch die Spielgeräte
aufgestellt. Die insgesamt 20 000 Euro Kosten wurden zu einem
Drittel aus Lotto-Mitteln des Landes, einem Drittel aus Sponsorengeldern
und dem restlichen Drittel aus Spenden in Form von Material und
Gerätschaften finanziert. Der Gemeinde entstanden keinerlei
Kosten, versichert Kowal. Sie stellte aber das Gelände
per Nutzungsvertrag zur Verfügung. Nun sind wir sehr
stolz auf unsere neue Perle im Ortsbild.
Offizielle Einweihung der Anlage ist am 2. Dezember um 14 Uhr
zum zweiten Drachhausener Weihnachtsmarkt. Dabei wird Ministerin
Dagmar Ziegler das symbolische Band durchschneiden. Wir
werden den Markt auch in den nächsten Jahren nutzen, um weiter
für Spenden zu werben, so Andreas Kowal - der TÜV
kommt jährlich zur Kontrolle. Gleichzeitig wird der Tag des
Weihnachtsmarktes auch ein Stück Tradition.
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Wir wollen
rein! Noch stand der Zaun, bald gab es kein Halten mehr und die
Kinder tobten bereits vor der offiziellen Übergabe über
den neuen Platz |