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Standortmarketing nach Innen
Bei neuen Öffnungszeiten ist das Koordinieren wichtig / Export beflügelt

Cottbus (sp). So schnell können Gesetzesvorhaben gehen: Ab 1. Advent gelten auch in der Lausitz die neuen Öffnungszeiten. „Und ich bin sicher, in Cottbus wird das auch umgesetzt“, ist sich Jens Krause, bei der Industrie- und Handeslkammer für Standortpolitik verantwortlich, am Donnerstag im PolitPiano sicher. „Der Einzelhandel wurde praktisch 100 Jahre diskriminiert - eine Riesenerrungenschaft. In einem Ausloten werden die Konsumenten entscheiden, wann hier die Geschäfte öffnen“. Bereits seit längerer Zeit bereitet die IHK ihre Unternehmen auf die Erweiterung vor, die auch Logistik und Mitarbeitereinsatz neu aufstellen müssen. Etwas vorsichtiger gibt sich Horst Teuscher von der Kreishandwerkerschaft: „Wie soll das bei einem Kleinstbetrieb mit zwei Beschäftigten funktionieren?“, fragt sich der Geschäftsführer über 600 freiwillig in der Handwerkerschaft organisierte Betriebe, die in 15 Innungen sortiert sind. „Am Ende wird sich der Unternehmer selbst ausbeuten. Ich sage voraus: In Cottbus wird kein Geschäft jeden Tag länger als bis 20 Uhr öffnen!“
„Hier ist vor allem Einheitlichkeit wichtig!“, fordert Jens Krause. Stadtmarketing dürfe nicht nur nach außen, sondern müsse auch nach innen funktionieren. „Es muss hier eine Ansprechperson geben, sonst machen die ‘Großen’ auf, die ‘Kleinen’ bleiben ratlos“, so der IHK-Bereichsleiter als Aufforderung an den neuen OB. Da bereits in den nächsten Tagen der konkrete Gesetzestext erscheint, ist Eile geboten.
Funktionierend ist auf jedenFall die Cottbuser Konjunktur: „Hier ist der Export und damit das verarbeitende Gewerbe das Zugpferd, der Handel hinkt noch ein wenig nach“, weiß Jens Krause, für den es auch mehr als eine nur kurzzeitige Belebung ist. Längerfristig hält er einen Zusammenschluss mit der Wirtschaftsförderung des Landkreises für vorteilhaft. „Auch ich hoffe sehr, dass dieses Inseldasein aufhört“, pflichtet Horst Teuscher für die Handwerker bei. „Dabei sollten die Aufträge stärker in der Region bleiben“. Beim Carl-Blechen-Carré hatte dies der Investor zugesichert. „Beim Gepro-Bau haben wir aber den engen Kontakt vermisst, eine Händlerliste haben weder wir, noch die Stadtverordneten bis jetzt“, klagt Jens Krause - hier ist noch Platz für bessere Zusammenarbeit.

Horst Teuscher, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft (li) und Jens Krause, Geschäftsbereichsleiter Standortpolitik bei der IHK diskutierten mit Gabi Grube am Donnerstag um wirtschaftliche Perspektiven für Cottbus
Horst Teuscher, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft (li) und Jens Krause, Geschäftsbereichsleiter Standortpolitik bei der IHK diskutierten mit Gabi Grube am Donnerstag um wirtschaftliche Perspektiven für Cottbus Foto: St. Pönack
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