aus dem Hause Cottbuser General-Anzeiger Verlag GmbH

Jetzt zieht die City nach
Im Dezember starten Arbeiten für große Einkaufsvielfalt in der Innenstadt

Cottbus (sp). Die Arbeit von René Becker ist eigentlich schon getan: Nur eine - längst vorhandene - Genehmigung aus Potsdam fehlt noch im Postkasten, dann kann mit dem Bau des „Carl Blechen Carrés“ (CBC) begonnen werden. Die ersten Zäune werden bereits im Dezember gezogen. Denn beim Investor Gepro aus Brieslang bei Berlin ist René Becker dafür verantwortlich, das Projekt auf die Beine zu stellen, zu verhandeln und zu vermieten. Den baulichen Teil - Überwachung und Projektsteuerung - übernimmt dann sein Partner Andreas Haas. Trotzdem stand er im PolitPiano am Donnerstag dem großen interessierten Publikum Rede und Antwort.
„Immobilien sind ein Hobby von mir“, schmunzelt René Becker, der sich mit Cottbus verbunden fühlt. 1989 ist er hier mit dem Studium fertig geworden. Vor einem Jahr war er auf der EXPO real auf das Filetstück in der Cottbuser Innenstadt aufmerksam geworden. „Das war schon immer ein 1A-Standort - es brauchte für die Entwicklung
Phatasie.“
Ein Gutachten vom Februar 2005 bestätigt, dass in der Cottbuser City ein Bedarf nach Einzelhandelsfläche mit großem Branchenmix vorhanden ist.
Phantasie und Durchsetzungswille war für den Investor wirklich gefragt. Die Gepro kauft, entwickelt und bebaut Grundstücke, um sie nachher wieder zu veräußern. Für das Gelände des CBC waren zwei Kaufverträge nötig: Mit der Stadt der eine, in den die Verwaltung ihre ganz genauen Vorstellungen reingeschrieben hat, und ein zweiter mit der Treuhandliegenschaftsgesellschaft (TLG) - auf diesem Gelände stehen Pavillions und Sternchen. „Bei den Verhandlungen mit der Stadt haben wir sechs Monate verloren“. OB-Wirrnisse, der Verkauf des Kaufhof-Grundstückes durch die Metro an einen amerikanischen Investor und Stadt-Zweifel an der Finanzierbarkeit sind sicher nur einige der Probleme, mit denen René Becker zu kämpfen hatte. Dazu kam ein Normenkontrollverfahren gegen den Bebauungsplan durch die angrenzenden Gewerbetreibenden. „Unterm Strich ging es hier leider nur um Privatinteressen, die außergerichtlich mit Geld abgegolten werden konnten“, so Becker.
51,6 Millionen ist die Gesamtinvestitionssumme, von denen 40,5 allein in den Bau gehen. „Die Hälfte auf jeden Fall an einheimische Unternehmen“, so Michael Scheuermann, jetzt durch den Vertrag mit HochTief als Generalunternehmer Projektleiter für das CBC.
Bereits vor Baubeginn sind 71 Prozent der 15 500 Quadratmeter Fläche vermietet - an 62 Mieter. Tom Tailor, Max, New Yorker, Esprit, REWE und - nach ausführlichen Gesprächen über das Sortiment - ein „Small family store“ von C&A sind nur eine kleine Auswahl. In Mehrheit für junge Leute, wie aus dem Publikum bemerkt wird. Daneben ist auch ein „Food court“ geplant, in dem regionale Produkte angeboten werden. Ein großer Elektronikmarkt ist noch nicht dabei.
Aber auch Platz für Büros, Ärzte und natürlich für Cafés ist da. „Es ist wichtig, dass sich die Menschen im Center auch wohlfühlen, etwas erleben“, so der Investor. Deshalb wird das Center durch „Kemper“ aus Berlin geführt, um auch die Mieter, deren Vertäge zehn Jahre laufen, zu interessanten Aktionen zu animieren. Für die 30 Prozent Restflächen wird noch gesucht: „Ich hoffe auf hochwertige Mieter - zum Beispiel mit Haushaltssortiment und Dienstleistungen“.
Für spezielle Mieter ist aber schon jetzt kein Platz: „Wir haben jetzt schon viele Anfragen, die alle ins Erdgeschoss drängen“, erklärt René Becker. So wird schon jetzt über den zweiten Bauabschnitt nachgedacht - dieser reicht bis zum Punkthochhaus am Berliner Platz.
Dazu soll es im nächsten Jahr einen mit der Denkmalpflege abgestimmten Architektenwettbewerb geben. „Die Verbindung zur Stadthalle ist uns sehr wichtig. Und es wird erhalten, was sich auch lohnt“, so Becker. Zumindest für die unterirdische Diskothek und Kegelbahn steht es gar nicht so schlecht.
Und die Arbeit von René Becker ist erst ganz abgeschlossen, wenn das fertige CBC verkauft ist - Interessenten gibt es bereits.

Die neuesten Zeichnungen des Cottbuser Architekturbüros Richter, Altmann & Jyrch waren selbst für den Gepro-Geschäftsführer neu. Schlichte Eleganz herrscht in den drei Einkaufsetagen (eine unterirdische) und zwei Parkdecks mit 450 Stellflächen vor. Mit dem Stadtwerke-Parkhaus steht man zur Zeit in Verhandlungen
Die neuesten Zeichnungen des Cottbuser Architekturbüros Richter, Altmann & Jyrch waren selbst für den Gepro-Geschäftsführer neu. Schlichte Eleganz herrscht in den drei Einkaufsetagen (eine unterirdische) und zwei Parkdecks mit 450 Stellflächen vor. Mit dem Stadtwerke-Parkhaus steht man zur Zeit in Verhandlungen
Foto: Stephan Pönack



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